Heizungsmonteur

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Der Beruf des Heizungsmonteurs entstand im Zusammenhang mit der Entwicklung von Warmwasserheizungen. Bis zu dieser Zeit sorgten Kachelofenbauer für warme Räume, aber nun mussten Heizungsrohre verlegt und Heizkessel aufgestellt werden. Dazu waren Schweißarbeiten und viele andere Tätigkeiten der Metallbearbeitung erforderlich, die zukünftig dem Heizungsmonteur oblagen.

Seit circa fünfundzwanzig Jahren hat sich das Berufsbild des Heizungsmonteurs wesentlich erweitert. Er ist nicht mehr ausschließlich für die Wärmeversorgung zuständig, denn seine Tätigkeiten überschneiden sich wesentlich mit der Klimatechnik, der Warmwasserversorgung und dem allgemeinen Rohrleitungsbau. Vor allem jedoch haben sich die Techniken verändert, mit denen der Heizungsmonteur konfrontiert wird. Moderne Installationssysteme wie die Presstechnik an Kunststoffverbundrohren verringern den großen Kraftaufwand, der früher mit der Verlegung von Stahlrohren und Gussheizkörpern verbunden war. Der Heizungsmonteur ist aber auch in gewissem Umfang zum Elektroniker geworden, denn innovative Heizungsanlagen enthalten heute intelligente Regelungstechnik und energiesparende Brennwertsysteme.

Der Beruf des Heizungsmonteurs ist für weibliche und männliche Auszubildende vorgesehen. Als Elektromeister kann der Autor dieser Präsentation jedoch nicht darauf verzichten, auf die eingeschränkten Möglichkeiten des Frauenberufes auf der Baustelle (fehlende Umkleidemöglichkeiten, keine getrennten Sanitäranlagen) zu verweisen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die Schreibweise „HeizungsmonteurIn“ verzichtet und der Artikel richtet sich an weibliche und männliche Bewerber.

Wo erfolgt die Ausbildung zum Heizungsmonteur?

Die Ausbildung zum Heizungsmonteur erfordert mindestens die mittlere Reife, also den Zehnklassenabschluss. Bewerber für diesen Beruf müssen körperlich fit sein und eine Baustellenarbeit bis zu täglich zehn Stunden bewältigen können. Sie müssen zu eventuellen, wochenlangen Auswärtsmontagearbeiten bereit sein. Gute Noten in Mathematik und Physik, aber auch räumliches Vorstellungsvermögen, müssen vorhanden sein. Vor allem aber müssen sie bereit sein, vom ersten Tag ihrer Ausbildung an mitzudenken und leistungsbereit zu sein. Sie vertreten ihren Ausbildungsbetrieb vor Ort beim Kunden und ihr Auftreten und Erscheinungsbild reflektiert auf die Firma zurück. Vorzugsweise erfolgt die dreieinhalbjährige Ausbildung in einem Handwerksbetrieb. Hier werden die Auszubildenden mit vielfältigsten Installationstechniken und Formen von Heizungsanlagen konfrontiert. Die Ausbildung in der Handwerkerabteilung eines Großbetriebes oder einer Wohnungsgenossenschaft ist zwar ebenfalls möglich. Das Sammeln von möglichst vielseitigen Erfahrungen ist dabei jedoch eingeschränkt.

Die Auszubildenden erlernen in der Ausbildung folgende Komponenten:

  • Planung von unkomplizierten Heizungsanlagen
  • Heizflächenberechnung
  • Auswahl des effizientesten Heizmediums
  • Festlegung der Installationswege
  • Rohrverlegungstechniken
  • Einbau von Heizkesseln, Thermen, Boilern und Öltankanlagen
  • Installation von Regelungseinheiten
  • Inbetriebnahme von Heizungsanlagen
  • Verwendung von Messgeräten zur Einregelung
  • Wartungsarbeiten an Heizungsanlagen
  • Reparaturen und Störungs- bzw. Havariebeseitigungen

Diese Aufstellung zeigt, welche hohen Anforderungen an die Leistungsbereitschaft gestellt werden, um diesen Beruf in nur dreieinhalb Jahren zu erlernen. Berufsbegleitend erfolgen Zusatzausbildungen in den zentralen Lehrwerkstätten der Handwerkskammern.

Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es?

Am Ende der Ausbildung legen die Auszubildenden eine theoretische sowie praktische Gesellenprüfung (Gesellenstück) ab. Sie sind in der Lage, in Handwerksfirmen, Servicebetrieben und Handwerkerabteilungen diese Arbeiten auszuführen. Bei entsprechenden Fertigkeiten können sie berufsbegleitend eine Ausbildung zum Techniker oder Vorarbeiter absolvieren. Mit dieser Qualifikation leiten sie zukünftig Baustellen, koordinieren die Arbeiten, beteiligen sich an Baubesprechungen, stellen die Materialversorgung sicher und erstellen Aufmaße für die Abrechnung der Baustelle.

Heizungsmonteure können ihre eigene Firma gründen, wenn sie die Ausbildung zum Heizungsbauermeister absolviert haben. Eine weitere Qualifizierungsmöglichkeit besteht im nachträglichen Studium zum Ingenieur in der Heizungstechnik.