Anästhesietechnischer Assistent

Anästhesietechnischer Assistent
fernandozhiminaicela @ Pixabay

Der Beruf des Anästhesietechnischen Assistenten ist noch sehr jung und entstand aus einem Fachkräftemangel in den 80er und 90er Jahren im Anästhesie Bereich der Krankenhäuser. Inzwischen sind Beruf und Ausbildung Deutschland weit anerkannt. Der Bedarf an Anästhesietechnischen Assistenten wächst stetig an.

Anästhesietechnische Assistenten unterstützen das Fachpflegepersonal im Anästhesiebereich. Das bedeutet im Speziellen, das Überwachen der Patienten vor, während und nach einer Anästhesie. Die methodische Unterstützung des Anästhesisten bei der Vor- und Nachbereitung der Anästhesie und die Assistenz währenddessen. Das Betreuen und Agieren in Aufwach- und Schockräumen. Das Hinzurufen bei Einsätzen im Notfallbereich und die zielgerichtete Hilfe bei Reanimationen. Auch die Durchführung und Betreuung während des Transports von Intensivpatienten gehört zum Aufgabenbereich.

Ausbildung

Status

Die Ausbildung zum anästhesietechnischen Assistenten ist eine staatlich anerkannte Ausbildung und ähnlich der Ausbildung zum Kranken- oder Gesundheitspfleger, befasst sich jedoch nicht mit der Krankenpflege. Von daher ist die Arbeit auf Normalstationen nicht angedacht. Im Vordergrund steht die Anästhesiepflege. Das heißt die Betreuung des Patienten vor, während und nach der Narkose.

Regelung der Ausbildung / Ablauf

Um für die Ausbildung zum Anästhesietechnischen Assistenten zugelassen zu werden, wird ein Realschulabschluss benötigt. Es besteht auch die Möglichkeit der Ausbildung mit einem Hauptschulabschluss und entweder im Anschluss abgeschlossener Berufsausbildung oder einjähriger Ausbildung zum Kranken- bzw. Altenpflegehelfer. Eine weitere Ausbildungsvoraussetzung ist die Gesundheitsprüfung durch einen entsprechenden Betriebsarzt, der den Ausbildungsanwärter untersucht und bei entsprechender Eignung die Bescheinigung ausstellt.

Die Ausbildung zum Anästhesietechnischen Assistenten umfasst theoretische Inhalte, die in einer Berufsschule vermittelt werden und praktische Inhalte, die auf verschiedenen Stationen im ausbildenden Krankenhaus erworben werden. Der Unterricht in der Berufsschule findet in mehrwöchigen Blöcken statt.

Die Unterrichtsinhalte in der Berufsschule sind hauptsächlich: Anästhesie und Intensivmedizin, Anatomie und Physiologie, Arzneimittellehre, Physik, Chemie, Mikrobiologie, Radiologie und Strahlenschutz, Erste Hilfe, Reanimation, Hygiene, Krankenhausbetriebslehre, Psychologie/Soziologie/Sozialmedizin, Lehr- und Lernmethodik, sowie Berufskunde, Gesetzeskunde und Staatsbürgerkunde.

Während der betrieblichen Ausbildung können Einsätze vor allem in den folgenden Bereichen stattfinden: in der Bauchchirurgie, der Traumatologie, der Orthopädie, der Gynäkologie, im Kreißsaal, sowie in der Urologie.

In den verschiedenen Fachbereichen lernen sie unterschiedliche Arten der Anästhesie kennen. Neben der Vollnarkose gehört auch die Regionalanästhesie dazu. Beispielsweise wird in der Urologie bei einer Sterilisation des Mannes in der Regel eine Regionalanästhesie, also eine örtliche Betäubung angewendet. Auch eine Kaiserschnitt-OP wird in der Regel unter lokaler Betäubung durchgeführt. Bei Eingriffen im Bauchraum im Rahmen der Bauchchirurgie findet eine Allgemeinanästhesie, also eine Vollnarkose Anwendung.

Außerdem können aus den folgenden Wahlfachgebieten mindestens drei weitere Fachgebiete ausgewählt werden: Neurochirurgie, Hals-, Nasen- und Ohren-Heilkunde, Augenchirurgie, Kieferchirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie, Plastische Chirurgie oder auch Anästhesie auf Kinderstationen.

Dauer der Ausbildung

Eine Ausbildung zum Anästhesietechnischen Assistenten dauert in Vollzeit drei Jahre, in Teilzeit fünf Jahre.

Abschluss der Ausbildung

Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil.

Ausblick

Im Anschluss an die Ausbildung sind die Einsatzgebiete vor allem in der Anästhesie, dem Schock- oder Aufwachraum, der Notaufnahme und der Ambulanz in Krankenhäusern. Es gibt auch die Möglichkeit in Praxen eingestellt zu werden, die ambulant operieren.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Spezialisierungen und Weiterbildungen können in den Bereichen Hygiene, Qualitätsmanagement und Gerätemanagement stattfinden. Auch das Qualifizieren zu Leitungspositionen im Operations- und Anästhesiebereich ist möglich.

Häufige Fragen

Ist die Ausbildung staatlich anerkannt?

Ja

Sind der Umgang mit OP-Besteck, Spritzen oder Infusionen notwendig?

Ja

Gibt es genügend Ausbildungsstellen?

Ja

Wie sind die Zukunftsaussichten in diesem Beruf?

Sehr gut

Wann beginnt die Ausbildung zum Anästhesietechnischen Assistenten?

Im September

Über welche persönlichen Eigenschaften sollten Auszubildende verfügen?

Interesse am Menschen, gute manuelle Fähigkeiten, Verantwortungsgefühl, Geschicklichkeit, Teamfähigkeit, Stressfähigkeit

Weiterführende Links und Informationen