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Berufsbild
Atemtherapeuten befähigen ihre Patienten dazu, eine Atemtechnik zu entwickeln, die diesen hilft, Anforderungen des Alltags besser zu bewältigen. Sie wenden sich dabei genauso an kranke wie gesunde Menschen. Indem sie atemtherapeutische Techniken, Stimmübungen und Atemübungen vermitteln, helfen sie ihren Patienten, ihren Atem bestmöglich einzusetzen. Sie behandeln zum Beispiel Menschen, bei denen eine Störung der Atemwege vorliegt, schulen schwangere Frauen in einer effektiven Atemtechnik oder unterweisen Personen, deren Stimme berufsbedingt stark beansprucht ist. Sie arbeiten mit Menschen aller Altersstufen, auch mit Kindern, etwa in Heilpädagogikeinrichtungen oder mit sehr alten Menschen, zum Beispiel in Seniorenheimen oder Geriatrien.
Bevor die eigentliche Atemtherapie beginnen kann, erheben sie atemtherapeutisch bezogene Befunde und legen daraufhin ein Therapiekonzept fest. Dann setzen sie atemtherapeutische Maßnahmen ein. Das können zum Beispiel Haltungsübungen, Gymnastikübungen, Atem-Brustkorbübungen, Artikulationsübungen oder Stimmübungen sein. Auch Atemmassagen können dazugehören. Sie leiten ihre Patienten an, motivieren sie, dokumentieren den Behandlungsverlauf und sprechen sich mit anderen Professionen ab, etwa Ärzten oder pädagogischen Fachkräften. In der Regel arbeiten sie in Praxen und Behandlungsräumen.
Ausbildung
Regelung der Ausbildung / Ablauf
Der Zugang zur Tätigkeit erfolgt im Allgemeinen über eine atemtherapeutische oder atempädagogische Ausbildung. Ein möglicher Zugangsberuf ist zum Beispiel Atem-, Sprech- und Stimmlehrer Diese Ausbildung ist staatlich anerkannt, landesrechtlich geregelt und findet an Berufsfachschulen statt. Zugangsvoraussetzung ist in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss. Die Weiterbildung zum Atemtherapeut, zur Atemtherapeutin wird von privaten Schulen angeboten, die sich in einem Verband zusammengeschlossen haben (BV-ATEM e. V.).
Die Schulen legen ihre eigenen Zugangskriterien fest, zum Beispiel eine bestimmte Berufsausbildung etwa im Bereich Logopädie, Heilpraktik oder Physiotherapie, bestimmte medizinische Vorkenntnisse oder auch ein Mindestalter, beispielsweise 25 Jahre. Die Ausbildung ist je nach Schule unterschiedlich lang.
Es gibt Bildungsgänge, die fünf Monate dauern. Oftmals wird die Fortbildung berufsbegleitend über einen Zeitraum von fünf Jahren absolviert. Sie findet dann über Wochenendkurse und Wochenkurse statt. Lehr- und Lernorte sind die entsprechenden Einrichtungen des Bildungsanbieters.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung zum Atem-, Sprech- und Stimmlehrer als Zugangsberuf dauert drei Jahre. Die Weiterbildungen zum Atemtherapeut dauern je nach Bildungsanbieter unterschiedlich lang und können vor Ort erfragt werden.
Abschluss der Ausblick
Atemtherapeuten finden Anstellungen in Praxen, die Atemtherapie anbieten. Das können Praxen für Krankengymnastik sein, Praxen für Heilpraktik, Massagepraxen, Praxen von medizinischen Bademeistern oder solche von Hebammen. Daneben finden Atemtherapeuten aber auch Beschäftigung in Vorsorge- und Rehabilitationskliniken. Ebenso ist die selbstständige Tätigkeit in eigener Praxis für Atemtherapie möglich.
Ausblick nach der Ausbildung
Durch eine Korrektur von festgefahrenen und ungünstigen Atemmethoden kann Beschwerden und Krankheiten entgegengewirkt werden. So kann eine optimale Atemtechnik beispielsweise das Entstehen von Schmerzen, Verspannungen, Konzentrationsstörungen oder Bluthochdruck verhindern. Kranke Menschen erlangen durch das Kennenlernen und Trainieren einer effektiven Technik neue Lebensqualität. Auch Menschen, die berufsbedingt viel mit ihrer Stimme arbeiten, profitieren von der Atemtherapie.
Die Expertise von Atemtherapeuten ist gefragt. Weil sie in vielen verschiedenen Bereichen tätig sein können und die Möglichkeit der Selbstständigkeit besteht, sind ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt als sehr gut einzustufen.
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsbild
Auch für Atemtherapeuten ist es wichtig, sich weiterzubilden und sich an Neuerungen anzupassen, um beruflich erfolgreich zu sein. Über Anpassungsweiterbildungen können Atemtherapeuten zum Beispiel Kenntnisse in den folgenden Bereichen erwerben:
- Rhetorik-, Stimm– und Sprechtraining
- Medizinische Dokumentation und Kodierung
- Gesprächsführung
- Gesundheitsförderung, Gesundheitstraining
Eine Aufstiegsweiterbildung ebnet ihnen den Weg für neue Berufs- und Karrierechancen. Möglich ist zum Beispiel eine kaufmännische Ausbildung zum Fachwirt – Gesundheits- und Sozialwesen oder ein grundständiges Studium, etwa im Bereich Komplementärmedizin.