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Berufsbild
Behälter- und Apparatebauer fertigen Bauteile und Baugruppen für Behälter, Apparate und Rohrleitungssysteme. Dies können Kessel für Brauereien sein, Turbinen für die Energie- und Versorgungstechnik, Zentrifugen, Trinkwassertanks und Reaktionsgefäße für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie oder die chemische- und pharmazeutische Industrie. Für die Herstellung ihrer Produkte verwenden sie verschiedene Metalle, etwa Kupfer oder Edelstahl. Sie schneiden Metallbleche auf Grundlage von Mustern und technischen Zeichnungen maßgerecht zu und bringen sie per Hand oder mit Umform- und Biegemaschinen in die gewünschte Form. Die Einzelteile werden von ihnen zu Systemen und Apparaten montiert. Sie arbeiten mit Feilen, Bohrern, Sägen und Schleifgeräten. Um starke Verbindungen zu schaffen, löten und schweißen Behälter- und Apparatebauer die Einzelteile mit hoher Konzentration und großer Genauigkeit. Sie bauen Rohrleitungen, Anschlüsse, Steuerungs- und Regelungseinrichtungen oder Armaturen in die Anlagen ein. Diese Arbeiten werden oftmals beim Kunden vor Ort durchgeführt. Meistens arbeiten Behälter- und Gerätebauer jedoch in Fertigungshallen und Werkstätten. Dort führen sie auch Qualitätskontrollen durch, prüfen beispielsweise, ob Anlagen dicht oder Behälter druckfest sind oder bestimmten Temperaturen standhalten. Auch das Warten, Reparieren sowie Demontieren von Anlagen, Behältern und Apparaten ist Teil des Aufgabenspektrums. Der Beruf ist vielseitig. Er beinhaltet handwerkliche, technische und gestalterische Aspekte. Mit Blick auf Digitalisierung, neue Fertigungstechniken und den Einsatz hochmoderner Maschinen, beispielsweise prozessorgesteuerten Orbitalrohrschweißmaschinen, ist die Ausbildung zum Behälter- und Apparatebauer grundlegend modernisiert worden.
Ausbildung
Regelung der Ausbildung / Ablauf
Die Ausbildung im Handwerk ist staatlich anerkannt. Es ist kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt. Viele Betriebe stellen Auszubildende mit einem Hauptschulabschluss oder mittleren Bildungsabschluss ein. Die duale Ausbildung findet im Lehrbetrieb, der Berufsschule und gegebenenfalls während außerbetrieblicher Lehrgänge statt. In den ersten achtzehn Monaten lernen Auszubildende im praktischen Teil beispielsweise, wie sie Bauteile für Behälter, Apparate und Rohrleitungssysteme herstellen und Baugruppen, Apparate und Rohrleitungssysteme montieren, warten und demontieren. Sie erfahren, wie sie Oberflächen behandeln und schützen, qualitätssichernde Maßnahmen durchführen, Herstellungsprozesse planen und ausführen sowie Arbeitsschutzmaßnahmen treffen. Vom neunzehnten Ausbildungsmonat bis zum Ende der Ausbildungszeit werden die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten gefestigt und vertieft. Dies geschieht entweder im Ausbildungsbetrieb oder bei Bedarf in einer überbetrieblichen Einrichtung. Der Berufsschulunterricht ist eng an die praktischen Ausbildungsphasen angelehnt und beinhaltet Themen wie Bauelemente mit handgefertigten Werkzeugen und mit Maschinen herstellen, Baugruppen fertigen und montieren, Behälter durch Umformen und Fügen herstellen, Rohrleitungssysteme ändern, Maschinen transportieren und bedienen oder Teilsysteme zu Anlagen zusammenfügen, in Betrieb nehmen und optimieren.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung zum Behälter- und Apparatebauer dauert dreieinhalb Jahre.
Abschluss der Ausblick
Die Abschluss- beziehungsweise Gesellenprüfung findet in einem ersten Teil kurz vor Ende des zweiten Lehrjahres und in einem zweiten Teil nach dem Ende der Ausbildungszeit statt.
Ausblick nach der Ausbildung
Behälter- und Apparatebauer finden Arbeit in Metall- und Maschinenbauunternehmen, Unternehmen des Anlagenbaus, zum Beispiel Heizungs- und Lüftungsanlagenbau, oder Unternehmen des Behälter- und Apparatebaus. Sie werden oft vom Ausbildungsbetrieb übernommen und haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsbild
Behälter- und Apparatebauer können nach mehrjähriger Berufserfahrung und unter bestimmten Voraussetzungen die Prüfung zum Behälter- und Apparatebaumeister machen oder sich zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Metallbautechnik weiterbilden.
Hilfreiche Links zum Beruf / Branche
Häufige Fragen zum Beruf
Welche körperlichen Anforderungen werden in Ausbildung und Beruf gestellt?
Ausreichende Körperkraft ist notwendig, um zum Beispiel auch schwere Bauteile in eine gewünschte Montageposition bringen zu können. Gutes Sehen in der Nähe ist unabdingbar für genaues Ablesen von Maßen aus Konstruktionsanleitungen und Montageplänen. Das Arbeiten auf Gerüsten an großen Anlagen erfordert Schwindelfreiheit.
Welche Interessen sind für diesen Beruf wichtig?
Interesse für praktisches Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien, insbesondere Metallen, Interesse am Arbeiten mit Maschinen und Werkzeugen, für technische Zusammenhänge und genaues und selbstständiges Arbeiten.