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Der Bewerbungscoach berät Arbeitssuchende aller Karrierestufen und bietet Trainings zu Bewerbung sowie zur Jobvorbereitung an. Existenzgründern zeigt er zusätzlich Möglichkeiten und Wege in die Selbstständigkeit, daher ist diese Aufgabe sehr vielfältig und abwechslungsreich.
Bei Bewerbungen kommt es sehr auf den ersten Eindruck an. Personalentscheider haben bei einer großen Menge an Bewerbern nicht die Zeit, sich intensiv mit jeder Bewerbung auseinander zu setzen. Innerhalb von wenigen Sekunden muss die Bewerbungsmappe Interesse wecken und aus der Flut aller Anschreiben heraus stechen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Bewerbungscoach lässt sich der erfolgreiche Einstieg in den neuen Job deutlich verbessern.
Eine Print- oder Online-Bewerbung soll überzeugen und darf keine Fehler aufweisen, daher sollte die Bewerbungsmappe möglichst professionell erstellt sein. Der Coach weiß, worauf es dabei ankommt. Er hilft bei der Zusammenstellung von Unterlagen und bereitet diese vorteilhaft auf. Dazu gehört auch die Auswahl eines geeigneten Bewerbungsfotos. Bei schriftlichen Bewerbungen sind es oft die kleinen Details, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Gemeinsam mit dem Klienten erarbeitet der Coach Strategien, für Stellensuche und Vorstellungsgespräche. Er findet Stärken und Schwächen in einer biografischen Auswertung des bisherigen Lebenslaufs, um Kompetenzen herauszuarbeiten und etwaige Lücken sinnvoll zu kaschieren. Dazu gehört immer die Motivation und Begleitung des Bewerbers, bei Misserfolgen und Ablehnungen, denn wer bereits erfolglos mehrere Bewerbungsversuche unternommen hat, benötigt Hilfe und Rat.
Seminare, Trainings und intensives Feedback
Bei vielen Menschen liegt die Zeit der Bewerbung einige Zeit zurück, daher benötigen sie intensives Coaching, um zu erfahren, worauf Personalentscheider Wert legen. Hier bietet der Berater Seminare, Trainings sowie intensives Feedback. Der Bewerbungsprozess ist mitunter anstrengend und zermürbend, es kommt darauf an, den Klienten fortlaufend zu motivieren und wieder aufzubauen.
Wer sich neu bewerben möchte, wird schnell feststellen, dass es eine Fülle von Informationen zum Thema Bewerbung gibt, die sich teilweise widersprechen. Immer neue Bücher kommen auf den Markt und sorgen für Verwirrung. Ein Coach gibt Orientierung und sorgt für einen roten Faden durch den gesamten Bewerbungsprozess. Dies beginnt bei der Suche nach der passenden Stelle, die zum Bewerber passt und welche Details dabei zu beachten sind. Gerade Neulinge auf dem Arbeitsmarkt sind oft von den Formulierungen in den Stellenanzeigen verunsichert und bekommen Zweifel. Der Bewerbungscoach weiß, was sich dahinter verbirgt und entkräftet Vorbehalte.
Zu einem Bewerbercoaching gehört immer die Vorbereitung auf das persönliche Vorstellungsgespräch. Es werden Fragen zur passenden Kleidung geklärt, der Bewerber lernt, wie er sich bei der Begrüßung zu verhalten hat und welche Fragen auf ihn zukommen könnten. Dies lässt sich sehr gut in einem Rollenspiel erarbeiten. So werden die Kandidaten im Bewerbungsgespräch nicht so leicht verunsichert und sind selbst auf knifflige Fragen gut vorbereitet.
Die Ausbildung zum Bewerbungscoach
Diese Ausbildung ist nicht gesetzlich geregelt, daher eignet sich die Tätigkeit besonders für Quereinsteiger mit Erfahrung aus Beratungsberufen. Wer aus dem Bereich Karriere und Weiterbildung kommt, wird sich schnell zu Hause fühlen. Gut geeignet ist die Ausbildung für Psychologen und Pädagogen, da die Beratung Arbeitssuchender eine interessante Spezialisierung darstellt. Das Gleiche gilt für Fachkräfte aus dem Personalbereich, die sich mit einem Beratungsbüro selbstständig machen wollen. In diesem Fall kommen noch unternehmerische Aufgaben hinzu, um neue Kunden zu gewinnen.
Zu den persönlichen Kompetenzen gehören vor allem Überzeugungskraft sowie eine hohe Kommunikationsfähigkeit mit Empathie und Kreativität.
Geeignet ist die Weiterbildung für:
- Lehrkräfte
- Psychologen
- Mitarbeiter in Jobcenter
- Sozialarbeiter in der Schule
- Mitarbeiter in Zeitarbeitsunternehmen
- erfahrene Führungskräfte
Es ist jedoch auch möglich, als angestellter Bewerbungscoach, bei Vermittlungsfirmen oder der Bundesanstalt für Arbeit tätig zu werden. Als Coach können Sie sich auf ganz bestimmte Zielgruppen spezialisieren. So benötigen besonders Schulabgänger oft Unterstützung bei der Stellensuche und Berufsfindung, denn sie haben noch keine Erfahrung am Arbeitsmarkt. Hier ist eine gute Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche besonders wichtig. Die Erwartungshaltung von Jugendlichen ist oft sehr hoch, umso entmutigter ist es, wenn erste Ablehnungen uns Haus flattern. Hier greift der Coach lenkend ein und gibt Feedback und macht Verbesserungsvorschläge zum lösungsorientierten Vorgehen.
Eine Ausbildung mit starkem Praxisbezug
Einige Weiterbildungsinstitute bieten zwei unterschiedliche Ausbildungswege an, die sich nach Alter und Erfahrung der Klienten richten. Der Berater muss unterscheiden, ob es sich um einen Schulabgänger, Studenten oder um einen berufserfahrenen Fachexperten geht. Daher unterscheiden einige Institute zwischen der Beratung für unter 25-Jährige oder darüber. Bei den jüngeren geht es vor allem um Ausbildungsplatzsuche. An diesen Erfordernissen orientiert sich die Ausbildung zum Beratungscoach.
Auf dem Lehrplan stehen folgende Fachgebiete:
- Ausbildungsplatzsuche
- Bewerbungsunterlagen erstellen, Online-Bewerbung
- Arbeitszeugnisse lesen und richtig interpretieren
- Internet als Instrument der Jobsuche nutzen
- Vorstellungsgespräche, Assessment-Center
- Bewerbungstraining
- Psychologische sowie pädagogische Grundlagen
Im Mittelpunkt steht der Praxisbezug, damit der Coach die Menschen auf allen Schritten des Bewerbungsprozesses begleiten kann. Je nach Institut dauert die Ausbildung zwischen drei Tagen und drei Monaten. Dabei kommt Präsenzunterricht, E-Learning sowie Fernunterricht zum Einsatz. Wer bereits eine ähnliche Beraterausbildung hat, kann dies als zusätzlichen Baustein hinzunehmen. Einige Institute bieten zusätzlich eine Business-Coaching Ausbildung an, um das ganze Spektrum des Arbeitsmarktes abzubilden. Von der Ausbildung bis zum Führungskräfte-Coaching kann der Berater Schwerpunkte bilden. Nach Abschluss eines Lehrgangs erhalten die Teilnehmer in der Regel ein Zertifikat.
Bewerbungscoach-Berufsaussichten und Weiterbildung
Danach ist es möglich, weitere Kurse zu belegen, um einzelne Kenntnisse auszubauen. Zum Beispiel im Talent-Management und Recruiting. Hier kommt es zum Teil auch zu Überschneidungen mit psychologischer und pädagogischer Beratung. Daher bietet sich die Fortbildung in diesem Bereich an. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Beratung von Existenzgründern, die aus einem Angestelltendasein in die Selbstständigkeit wechseln möchten. Sie müssen auf die veränderten Gegebenheiten vorbereitet sein, damit sie genügend Auftraggeber finden.
Bewerbungscoaches werden bundesweit gesucht, denn jeder kann Jobcoaching in Anspruch nehmen. Vom Schulabgänger bis zur Führungskraft, gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für einen Coach, da dies auch von den Arbeitsagenturen gefördert wird. Mit einem Aktivierungsgutschein (AZAV lt. § 45 Abs.1 Satz 1 Nr. 1, Nr. 2, Nr. 4 / SGB III) können sich Arbeitssuchende bei der Suche nach einem geeigneten Job unterstützen lassen. Dazu gehört auch Coaching. Die Kosten werden von der Jobagentur übernommen.
Ein entscheidender Vorteil für den Erfolg als Bewerbungscoach sind umfassende Kenntnisse des regionalen Arbeitsmarktes sowie ein guter Kontakt zu den örtlichen Betrieben. Dazu kommt es neben den erworbenen Kenntnissen auf praktische Erfahrung an, die in eine Ausbildung zum Bewerbungscoach eingebracht werden sollte.
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