Berufsbild
Menschen, die sich mit Medien beschäftigen möchten, die Atmosphäre einer Bibliothek schätzen und gerne mit Menschen arbeiten, erlernen mit der Ausbildung zum Bibliothekar einen zukunftsfähigen Beruf. Eine Besonderheit dieses Berufes: Er ist aktuell über drei Ausbildungswege zu erreichen und bietet daher für junge Menschen unterschiedlicher Bildungswege einen Zugang.
Folgende Fähigkeiten sollten Sie für die Ausbildung mitbringen:
- EDV-Grundkenntnisse und Interesse am Umgang mit Datenbanken
- Organisationstalent
- Kommunikationsfähigkeit und Kundenorientierung
- hoher Ordnungssinn und Exaktheit
- sehr gute Deutschkenntnisse
Egal welcher Ausbildungsweg gewählt wird. Im Bibliothekswesen stehen Menschen im Mittelpunkt. Schließlich geht es in diesem Berufsfeld darum, Informationen zu sammeln und zu organisieren, damit sie von Nutzern gefunden und entsprechend genutzt werden können.
Ausbildung: Dauer und Inhalt
Ausbildungswege zum Bibliothekar:
- duale Ausbildung als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste (FaMI)
- Bachelorstudium im Bereich Bibliothekswesen
- Masterstudium im Bereich Bibliothekswesen
1. Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste
Die Berufsausbildung als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste ist staatlich anerkannt und dauert drei Jahre. Auszubildende können zwischen folgenden Fachrichtungen wählen:
- Archiv
- Bibliothek
- Information
- Dokumentation
- medizinische Dokumentation
Die Hauptaufgaben der Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste umfassen Informationsbeschaffung sowie deren kundenorientierte Aufbereitung. Je nach Spezialisierung werden diese Tätigkeiten zum Beispiel durch den Aufbau und die Pflege von Archiven und die Bewertung von neuen Informationen ergänzt.
2. Studium: Bachelor Bibliothekswesen
Das Bachelorstudium dauert drei bis vier Jahre, mindestens sechs Semester. Zu Beginn lernen die Studierenden den Umgang mit Informationstechnologie kennen. Dazu zählen unter anderem Mathematik, grundlegende Programmierkenntnisse und die Funktion von Datenbanken.
Neben fachlichen Fähigkeiten vermittelt das Studium Management-Kompetenzen. Diese umfassen den Umgang mit großen Informationsmengen. Große Datenmengen in unterschiedlichen Formaten müssen so sortiert und gespeichert werden, dass auch andere Personen sie überblicken und für ihren Aufgabenbereich nutzen können.
Im Studienplan finden sich daher folgende Schwerpunkte:
- Arbeitsmethoden in Bibliotheken und in der Informationsverwaltung
- analoge und digitale Informationstechnologie
- Informationsproduktion
- Informationsmanagement
- Informationsaufbereitung
- berufspraktische Grundlagen
3. Studium: Master Bibliothekswesen
Das zweijährige Masterstuium führt weiter in den wissenschaftlichen Bereich. Hier steht das Thema Information mit seinen unterschiedlichen Facetten im Fokus. Studierende befassen sich mit Datenanalyse, Statistik, Mensch-Maschine-Interaktion und wie sie digitale Informationssystem aufbauen und gestalten. Eine wichtige Rolle spielt an dieser Stelle die Wissenschaftskommunikation. Im Bibliothekswesen geht es immer um die kundenorientierte Aufbereitung von Informationen.
Berufliche Perspektiven
Bibliothekare arbeiten nicht nur in öffentlichen oder wissenschaftlichen Bibliotheken und Archiven. Auch Museen oder Hochschulen bieten interessante Karrierechancen. Bibliotheken oder Archive in öffentlichen Einrichtungen benötigen nur begrenzt Mitarbeiter, doch auch große Unternehmen, Verlage, Parteien, Verbände oder Religionsgemeinschaften stellen Bibliothekare ein.
In öffentlichen Einrichtungen starten Bachelor-Absolventen im gehobenen Dienst. Darüber hinaus ist der Einstieg in die höhere Beamtenlaufbahn möglich. Dafür ist mindestens der Mastergrad oder eine Promotion notwendig.