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Böttcher fertigen Fässer, Bottiche und sonstige Gefäße für Brauereien, Weinbau, Spirituosenbrennereien, die Landwirtschaft sowie den Wellnessbereich. Neben der Fertigung zählen auch die Wartung und Reparatur sowie das Behandeln der Oberflächen von Fässern zu den Aufgaben des Böttchers.
Für die Erstellung der Fässer verwenden Böttcher hauptsächlich Holz, das sie durch Anfeuchten und Ausfeuern in eine bauchige Form bringen. Nachdem das Holz die Form eines Fasses hat, wird ein Reifen aus Stahl angebracht. Schließlich setzen Böttcher den Fassboden ein und glätten Außen- und Innenwände des Fasses mit einem Hobel. Abhängig vom Fassinhalt verwenden Böttcher auch Kunststoff oder Metall für die Herstellung von Behältern. Um die unterschiedlichen Materialien richtig verarbeiten zu können, muss der Böttcher eine sehr gute Kenntnis von den Eigenschaften seiner Werkstoffe haben.
Werkzeuge, Geräte und Maschinen erleichtern dem Böttcher die Anfertigung von Fässern jeder Ausführung und Größe. Um die Produktionsanlagen fachgerecht bedienen zu können, benötigen Böttcher handwerkliches Geschick, körperliche Belastbarkeit sowie ein gewisses technisches Interesse.
Regelung der Ausbildung / Ablauf
Voraussetzung für die Ausbildung zum Böttcher ist der Hauptschulabschluss.
Die Ausbildung zum Böttcher erfolgt dual, d.h., der Auszubildende arbeitet zum einen im Betrieb, zum anderen besucht er die Berufsschule. Der Berufsschulunterricht findet für alle Auszubildenden des Böttcherhandwerks als Blockveranstaltung in Pöchlarn, Niederösterreich statt. Während des jeweils zwölf Wochen andauernden Blockunterrichts an der österreichischen Berufsschule werden die Auszubildenden aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz in einem Internat untergebracht.
Im Ausbildungsbetrieb erlernen angehende Böttcher das Verarbeiten von Holz, Werk- und Hilfsstoffen sowie das Herstellen, Instandsetzen und Recyceln von Fässern und Bottichen aller Art. Auch Kenntnisse über Zubehörteile wie Ventile und Hähne sowie das Durchführen von Montagearbeiten werden dem Auszubildenden vermittelt. Darüber hinaus stehen die richtige Oberflächenbehandlung von Fässern, Korrosionsschutz aber auch betriebswirtschaftliche Themen auf dem betrieblichen Ausbildungsplan.
Eine Zwischenprüfung findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung zum Böttcher ist auf insgesamt drei Jahre ausgelegt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Ausbildungszeit verkürzt werden: Dazu zählen höhere Schulabschlüsse, wie zum Beispiel ein Realschulabschluss, oder besonders gute Ausbildungsleistungen.
Abschluss der Ausbildung
Die Ausbildung zum Böttcher schließt mit einer Gesellenprüfung ab. Die Gesellenprüfung besteht aus einem theoretischen und praktischen Teil: Zum einen weist der Prüfling schriftlich seine Kenntnisse im Bereich des Böttcherhandwerks nach. Zum anderen belegt er mit einer Arbeitsprobe seine praktischen Fertigkeiten.
Ausblick nach der Ausbildung
Nach erfolgreich bestandener Gesellenprüfung finden Böttcher nicht nur in Böttcher- und Küfereien Beschäftigung, sondern auch in Betrieben des Tank- und Behälterbaus sowie in der Weinbau- und Keltertechnik. Da das Böttcherhandwerk auch in anderen europäischen Ländern wie Frankreich eine lange Tradition hat, kann ein beruflicher Auslandsaufenthalt eine große Bereicherung sein.
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsbild
Böttcher, die nach einigen Berufsjahren einen eigenen Betrieb gründen möchten, benötigen den Meisterbrief. Der Lehrgang zum Böttcher-Meister gliedert sich in vier Teile: Die Teile 1 und 2 muss der Böttcher selbst im Rahmen einer Praxisprüfung im Betrieb erwerben. Die Teile 3 und 4 der Meisterprüfung legt der Böttcher vor der Handwerkskammer ab. Neben der Gründung eines eigenen Betriebs berechtigt der Böttcher-Meisterbrief auch zur Ausbildung von Auszubildenden.
Hilfreiche Links zum Beruf / Branche
Verband des Deutschen Fass- und Weinküfer-Handwerks e.V.