Bürsten- und Pinselmacher

Bürsten- und Pinselmacher
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Berufsbild

Bürsten- und Pinselmacher stellen alle möglichen Arten von Pinseln, Bürsten und Besen her. Den Handfeger für die Küche, die Nagel- und die Haarbürste oder den Pinsel für die Aquarellzeichnung – die Palette der Produkte ist groß und die meisten davon sind tagtäglich in Benutzung. Für die Herstellung werden verschiedene Materialen verwendet. Holz und Kunststoff dienen als Rohstoff für den Stiel oder Griff. Für die Borsten werden Tierhaare, Pflanzenfasern oder synthetische Fasern verarbeitet. Es ist die Aufgabe des Bürsten- und Pinselmachers die passenden Rohstoffe für die Fertigung auszuwählen. Dafür kennt er die Eigenschaften aller Rohstoffe sehr genau und weiß, welcher Stoff für welche Anforderungen und Aufgaben am besten geeignet ist.

Nachdem die Stiele oder Bürstenkörper für die Produktion vorbereitet sind, werden die Borsten und Haarbüschel bearbeitet. Diese werden gereinigt und sortiert, auf die richtige Länge zugeschnitten, in Bündel gefasst und in den vorgefertigten Löchern am Trägermaterial befestigt. Diese Arbeiten werden entweder per Hand oder mit Hilfe entsprechender Produktionsmaschinen durchgeführt. Die Einrichtung der Maschinen sowie die Überwachung des Produktionsablaufes liegen ebenfalls im Aufgabenbereich des Bürsten- und Pinselmachers. Ist das Produkt fertig, unterzieht er es abschließend einer eingehenden Qualitätskontrolle.

Ausbildung

Regelung der Ausbildung / Ablauf

Bei der Ausbildung zum Bürsten- und Pinselmacher handelt es sich um eine anerkannte duale Ausbildung. Das theoretische Wissen wird den Auszubildenden an der Berufsschule vermittelt. Der Unterricht findet meist in Blockform statt. Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden den Ablauf in einem Industrie- oder Handwerksbetrieb kennen und arbeiten bei der Herstellung der entsprechenden Produkte mit.

Eine bestimmte Vorbildung ist für angehende Bürsten- und Pinselmacher nicht vorgeschrieben. Allerdings braucht es einige persönliche Voraussetzungen, wie handwerkliches Geschick sowie viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl bei der Arbeit. Außerdem sollten angehende Auszubildende, die diesen Beruf erlernen möchten, Spaß am Umgang mit verschiedenen Materialien und möglichst keine Allergie auf Tierhaare mitbringen.

Bei der Ausbildung zum Bürsten und Pinselmacher kann zwischen zwei Fachrichtungen gewählt werden:

In der Fachrichtung Bürstenherstellung lernen die Auszubildenden vor allem die Herstellung von Bürsten und Besen.

In der Fachrichtung Pinselherstellung erlenen die Auszubildenden die Herstellung verschiedenster Pinsel für den industriellen sowie für den künstlerischen Bedarf.

Dauer

Die Ausbildung zum Bürsten- und Pinselmacher dauert 3 Jahre und findet in Vollzeit statt.

Abschluss

Nach 3 Jahren endet die Ausbildung mit einer Gesellenprüfung. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen Teil, in dem theoretisches Wissen abgefragt wird sowie einem praktischen Teil. In diesem haben die Auszubildenden Arbeitsproben durchzuführen und ein oder mehrere Prüfungsstücke anzufertigen.

Ausblick nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung finden Bürsten- und Pinselmacher überwiegend Anstellung in einem Handwerks- oder Industriebetrieb, der Pinsel und Bürsten herstellt oder in Spezialbetrieben. Hier stellt sich die Frage, ob der Arbeitsschwerpunkt künftig in der manuellen oder der maschinellen Herstellung liegen soll. Eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit findet sich im Bereich Forschung und Entwicklung. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Betrieb selbständig zu machen.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Bürsten- und Pinselmacher gibt es verschiedenen Möglichkeiten der Weiterbildung. Für den beruflichen Aufstieg und die spätere Übernahme von Führungsaufgaben sind folgende Weiterbildungen möglich:

  • Bürsten- und Pinselmachermeister
  • Industriemeister (Fachrichtung Holz)
  • Technischer Fachwirt
  • Studium im Bereich Holztechnik

Diese setzen oft eine mehrjährige Berufserfahrung voraus.

Darüber hinaus sollte das Fachwissen stets aktuell gehalten und erweitert werden. Hierzu steht eine große Bandbreite an Weiterbildungen zur Verfügung, beispielsweise im Bereich Holzkunde, Holzverarbeitung, Kunststoffkunde oder auch im Bereich Maschinen- und Anlagenbetrieb.

Weiterführende Links

Selbständig machen als Bürsten- und Pinselmacher

Ausbildungsverordnung für Bürsten- und Pinselmacher

Fachmagazin Bürsten- und Pinselindustrie

Fachmagazin und -portal (englisch)