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Die Corona-Krise sorgt für viele Einschnitte und Veränderungen im alltäglichen Leben. Besonders groß sind die Veränderungen für den Bereich Schule. Lange Zeit konnten Schüler nicht oder nur eingeschränkt die Schule besuchen. Oft mussten die Eltern die Beschulung übernehmen, Aufgaben mit den Kindern bearbeiten, verstehen und überprüfen. Und das alles neben der eigenen Arbeit, mitunter im Homeoffice.
Der Ausfall der klassischen Schule, wie wir es gewohnt sind, hat auch die Art verändert, wie Schüler lernen. Digitales Lernen wurde auf einen Schlag von einem Randthema zur Hauptunterrichtsmethode. Schüler (und ihre Eltern) sind mehr auf sich alleine gestellt. Natürlich gibt es immer noch Möglichkeiten zum Austausch mit Lehrern und Mitschülern, dieser ist aber weniger und vor allem weniger direkt geworden. Für viele Schüler ist es eine neue Herausforderung und Erfahrung, sich viele Themen nun selbst erschließen zu müssen. Digitale Lernplattformen profitieren von dieser Entwicklung und können bei richtiger Handhabung eine große Hilfe darstellen.
Vielfältige Angebote und Lernformen
Wenn ein Schüler nicht weiterweiß und auch Eltern oder Mitschüler per WhatsApp nicht helfen können, sucht er oder sie womöglich im Internet nach Hilfe. Das Angebot an digitalen Lernplattformen ist breitgefächert und auch qualitativ unterschiedlich. Wer beispielsweise versucht, selbständig den Satz des Pythagoras zu verstehen, der findet im Internet innovative Seiten und Medien, die das Thema erklären. Auf der Website erklaer-es-oma.de wird beispielsweise das ausgefallene Konzept verfolgt, Sachverhalte durch einen fiktiven Dialog zwischen dem Schüler und seiner Oma zu erklären. Auf diese Weise kann der Schüler sich selbst in die Rolle von Erklärendem oder Fragendem versetzen, garniert mit einer Prise Humor und Selbstironie, die mehr Spaß beim Lernen bringt. So fragt die Oma bei der Erklärung des Satzes des Pythagoras, ob es nicht schmerzhaft wäre, eine Wurzel zu ziehen. Neben text- und bildbasierten Lernplattformen gibt es auch eine Vielzahl an YouTube-Videos, die sich diesem Thema widmen. Dabei sind, im Gegensatz zum klassischen Unterricht, auch besondere grafische Darstellungsmöglichkeiten und interaktive Elemente möglich. In einem Video können mitunter die Form eines Dreiecks und die Zusammenhänge zwischen den Katheten und der Hypotenuse besser veranschaulicht werden als in einem Schulbuch.
Schwarze Schafe erkennen und Medienkompetenz schulen
Es zeigt sich, dass digitale Lernplattformen eine Vielzahl an Lernformaten integrieren können und auf innovative Weise dazu beitragen, dass sich Schüler selbständig Themengebiete und Problemfelder erschließen können. Dies kann für sie auch in ihrem weiteren Lernweg eine Bereicherung sein. Zu beachten ist allerdings die mangelnde Qualitätssicherung. Bei der Vielfalt an möglichen Angeboten sind auch viele schwarze Schafe dabei, die Sachverhalte nicht in der nötigen Tiefe oder gar fehlerhaft behandeln und vermutlich eher versteckte Gewinnabsichten hegen. Die Autorität des Lehrers fehlt in diesem Sinne, da es keine definitive und vertrauenswürdige Selektion der Lernmaterialien gibt. In diesem Bereich könnten Schüler aber auch ihre Medienkompetenz schulen, indem sie lernen, welchen Plattformen sie vertrauen können und von welchen sie eher Abstand nehmen sollten. Mit der richtigen Herangehensweise können digitale Lernplattformen zwar nicht den regulären Unterricht ersetzen, aber neben einer kreativen Vermittlung von Inhalten auch bestimmte Fähigkeiten schulen, die sonst oft zu kurz kommen.