Diplomat

Diplomat werden
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Die Arbeit als Diplomat

Diplomaten sind Regierungsbeauftragte des Auswärtigen Amtes und repräsentieren ihren Staat in anderen Ländern. Zu den Aufgaben gehören innen- und außenpolitische Einschätzungen anderer Staaten, die sie in entsprechenden Dossiers zusammenfassen. Ebenso gilt es, Kontakte zu Staatsmännern und Diplomaten in den Teilen der Welt zu pflegen, in die sie entsandt werden.

Im Rahmen der Völkerverständigung werden dabei auch Kultur und Sichtweisen des eigenen Landes bekannt gemacht. Diplomaten sind keine Politiker im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr durch ihre Beobachtungen und Kontakte informierend und beratend für die Politik des eigenen Landes tätig. Spätestens alle fünf Jahre müssen sie das Einsatzland wechseln, auch Einsätze in unsicheren Krisenländern sind möglich.

Voraussetzungen für die Ausbildung

Um für eine Ausbildung zum Diplomaten in der Bundesrepublik Deutschland in Frage zu kommen, müssen zunächst einige Grundvoraussetzungen erfüllt sein:

  • Deutsche Staatsangehörigkeit
  • Berufliche Auslandserfahrung
  • Maximal 32 Jahre alt mit gutem Gesundheitszustand
  • Kenntnisse über andere Kulturen und mindestens drei Sprachen
  • Abgeschlossenes wissenschaftliches Studium

Bezogen auf das Studium ist ein Bachelor-Abschluss nicht ausreichend, es wird ein Master oder gleichrangiger Abschluss verlangt. Eine feste Vorgabe für die Studienrichtung gibt es nicht, gefragt sind jedoch hauptsächlich die Fachrichtungen Jura und Volkswirtschaftslehre. Weiterhin werden Bewerber entsprechend dem Sicherheitsüberprüfungsgesetz (SÜG) einer umfangreichen Überprüfung unterzogen, genauso wie ihre Lebenspartner. Auch die psychologische Eignung für diese fordernde Arbeit wird hinterfragt.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, folgen verschiedene Fachprüfungen, unter anderem in:

  • Allgemeinwissen
  • Wirtschaft
  • Recht
  • Politik
  • Geschichte

Auch ein Assessment Center zur Prüfung der Persönlichkeitseignung wird durchgeführt mit Gruppenaufgaben und Einzelgesprächen.

Ausbildungsinhalte, Dauer und Abschluss

Wurden die zuvor genannten Hürden erfolgreich genommen, beginnt die eigentliche Ausbildung beim Auswärtigen Amt in Berlin-Tegel mit einem Vorbereitungsdienst über 14 Monate hinweg.

Hierbei geht es zum einen um theoretische Kenntnisse in Fächern wie

  • Internationale Politik
  • Volkswirtschaftslehre
  • Völkerrecht

Auch Soft Skills spielen bei der Ausbildung eine wichtige Rolle, beispielsweise bezogen auf Rhetorik und Verhandlungstechnik. Weiterhin werden fremdsprachliche Kenntnisse vertieft mit dem Schwerpunkt auf Englisch und Französisch. Neben der Theorie werden durch Studienfahrten Eindrücke gesammelt und Kontakte geknüpft, zum Beispiel bei Studienreisen zu den Vereinten Nationen in Genf oder europäischen Institutionen in Brüssel.

Der Abschluss des Vorbereitungsdienstes und somit die Eignung zum Diplomaten wird durch mündliche und schriftliche Prüfungen erlangt.

Einsatzgebiete

Diplomaten haben als Arbeitgeber immer das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland. Neben der Repräsentation des Landes bei anderen Regierungen treten sie auch gegenüber internationalen Institutionen auf. In den ersten Jahren der Tätigkeit sollen möglichst viele Regionen und Tätigkeitsgebiete kennengelernt werden. Die Einsatzorte können überall auf der Welt sein, auch in Konfliktregionen. Das Ziel der Arbeit besteht unter anderem darin, Konflikte frühzeitig zu erkennen und deeskalierend zu vermitteln. Auch sollen die Interessen der Bundesrepublik Deutschland in anderen Staaten verankert werden. Diplomaten liefern kontinuierlich Informationen an das Auswärtige Amt, damit dort ein möglichst vollständiges Bild des Weltgeschehens und möglicher Gefahrenherde entsteht.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Innerhalb der Diplomatentätigkeiten gibt es keine fest definierten Karrierewege. Möglich ist aber der Aufstieg zum Botschafter, der damit eine Botschaft in einem anderen Land leitet und entsprechend Personalverantwortung hat. Botschafter sind persönliche Vertreter des Bundespräsidenten und müssen vor der Ernennung von der Regierung des jeweiligen Landes akzeptiert werden. Weiterhin gibt es in verschiedenen Wissensbereichen wie Wirtschaft, Recht und Kultur Fortbildungsmöglichkeiten, über die Diplomaten zum Experten in einem dieser Gebiete werden können.

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