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Hinter dem Begriff E-Recruiting verbirgt sich die Suche nach Arbeitnehmern über elektronische Medien. Nur noch rund 20 Prozent der offenen Stellen werden heutzutage in Printmedien ausgeschrieben. Sie haben den Nachteil, dass sie nur kurze Zeit gültig sind und über die Zielgruppe hinaus viele Personen erreichen, die für die Stelle gar nicht in Frage kommen. Außerdem sind Anzeigen in Zeitungen teuer und aufwendig. Deshalb ist das E-Recruiting auch so erfolgreich, denn es ist eine einfache und schnelle Alternative zur herkömmlichen Arbeitnehmersuche und kann in Kombination mit einem elektronischen Personalsystem zu deutlicher Zeitersparnis und einer erheblich effizienteren Suche nach neuen Arbeitnehmern führen.
Formen des E-Recruiting
Für ein effektives E-Recruiting gibt es unterschiedliche Wege und Formen. Eine davon sind Online-Jobbörsen, von denen es im Internet eine Vielzahl gibt. Während einige Online-Jobbörsen Stellenausschreibungen in allen Bereichen aufnehmen, haben sich andere auf bestimmte Bereiche des Arbeitsmarktes spezialisiert und richten sich zum Beispiel speziell an Akademiker oder Führungspersonen. In der Regel ist die Nutzung von Online-Jobbörsen für Arbeitssuchende kostenlos, für Arbeitgeber fallen pro geschalteter Anzeige Kosten an. Eine andere Form des E-Recruiting sind Social Media Plattformen. Viele große Unternehmen betreiben inzwischen eigene Profile auf Facebook, Youtube, Xing, Twitter und in anderen sozialen Netzwerken. Auch diese Profile können für die Suche nach neuen Arbeitnehmern genutzt werden und hier sind die Suchen häufig mit keinen oder nur geringen Kosten, dafür aber mit einem Betreuungsaufwand verbunden. Bei Firmen mit großem oder regelmäßigem Personalbedarf sind außerdem eigene Karrierewebseiten im Trend. Sie kosten kaum Geld in der Erstellung und Pflege und sind für jene Arbeitssuchende, die ohnehin Interesse am Unternehmen haben, gut zu finden. Noch relativ neu, jedoch mit überzeugenden Wachstumsraten, stellt sich das Mobile Recruiting dar. Es ist speziell auf mobile Endgeräte von Internetnutzern ausgerichtet und beinhaltet meistens spezielle Karriereseiten von Unternehmen, die für die mobile Nutzung erstellt wurden. Auch Apps zur Stellen- und Arbeitnehmersuche gibt es mittlerweile.
Vor- und Nachteile des E-Recruiting
© Rudie – Fotolia.comAuf den ersten Blick mögen die Nachteile überwiegen, schließlich muss sich ein Unternehmen erst in das E-Recruiting einarbeiten, in gängigen sozialen Netzwerken unter Umständen Firmenprofile erstellen, eine Karriere-Webseite online stellen und geeignete Jobbörsen für die eigenen Stellenanzeigen suchen. Im Vergleich dazu scheint der herkömmliche Weg über Printmedien einfacher und schneller, da die Angestellten der Personalabteilung damit vertraut sind. Auf lange Sicht ist das E-Recruiting jedoch deutlich effizienter und günstiger. Die einmal online geschalteten Anzeigen bleiben je nach Jobbörse so lange online, bis die Stelle neu besetzt ist und wird deutschlandweit von jedem interessierten Arbeitnehmer gefunden. Gerade wer ein junges Zielpublikum anspricht, der trifft im E-Recruiting genau auf seine Zielgruppe.
Neben der Nachhaltigkeit und der Zielgruppe ist auch die Zeitersparnis ein ökonomisch überzeugendes Argument. Online verwaltet lassen sich Stellenanzeigen deutlich leichter, effizienter und schneller bearbeiten und verwalten. Vom Eingang der Bewerbung bis hin zur Einstellung und deutlich später wieder zum Ausscheiden aus dem Unternehmen lassen sich alle Personalvorgänge eines Arbeitnehmers miteinander verknüpfen und dadurch sehr effizient verwalten. Hierzu gibt es spezielle Bewerbermanagementsysteme, die Angestellte der Personalabteilung bei der Verwaltung unterstützen.
Das sollte beim E-Recruiting beachtet werden
© Rudie – Fotolia.comGenau genommen gibt es beim E-Recruiting nicht viel zu beachten. Wichtig ist es jedoch, sich von der Flut der Stellenausschreibungen abzuheben, damit möglichst viele interessante Arbeitssuchende auf die eigene Arbeitnehmersuche aufmerksam werden. Hierzu sind kreative Ideen ebenso geeignet, wie Videos zur Personalsuche. Je wichtiger und höher dotiert eine Stelle ist, desto mehr Zeit und Energie sollte in die entsprechenden Maßnahmen zur Personalsuche investiert werden. Da unter Umständen ein breites Publikum von Interessierten auf die Suche stößt, sollte eine Anzeige möglichst präzise formuliert sein. Nur so wird sichergestellt, dass sich genau die Arbeitssuchenden melden, die für den jeweiligen Job in Frage kommen und die nötigen Qualifizierungen mitbringen. Auch die Wahl der Form des E-Recruiting sollte mit Sorgfalt getroffen worden. Abhängig von der zu besetzenden Position sind unterschiedliche Formen mehr oder weniger gut geeignet. Es lohnt sich, vor dem konkreten Ergreifen der Maßnahmen genau die Nutzergruppe zu analysieren und diese mit dem Profil der gewünschten Bewerber abzugleichen.
E-Recruiting in Kürze
Die Möglichkeiten des E-Recruiting sind vielfältig und in der Regel deutlich effizienter und nachhaltiger, als die der klassischen Printmedien. Wer keine personellen Kapazitäten hat, um sich in diesen Bereich der Personalsuche einzuarbeiten, der findet Hilfe bei Beraterfirmen. Doch auch die selbstständige Einarbeitung ist möglich und wird langfristig den Prozess der Personalsuche verkürzen und damit den Verwaltungsaufwand und die Kosten minimieren. Das E-Recruiting stößt nur da noch an seine Grenzen, wo ein sehr kleiner und spezieller Kreis von Arbeitnehmern angesprochen werden soll, oder wo die Zielgruppe ein sehr hohes Alter hat und die Nutzung von Online-Medien nicht so stark verbreitet ist.
Zum weiterlesen:
– XING-Gruppe zum Thema
– Umfrage zur Bedeutung von E-Recruiting
– Wie unternehmen den War on Talents gewinnen