Finanzberater

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Als Finanzberater wird ein Experte bezeichnet, der Kunden über Versicherungen, Kredite oder Sparformen informiert. Die Frage wie viele Finanzberater es in Deutschland gibt, ist nicht eindeutig zu klären. Der Grund dafür ist, dass es sich dabei um keine geschützte Berufsbezeichnung handelt. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag zum Beispiel hat 37.000 Finanzanlagen- und 230.000 Versicherungsvermittler gelistet. Interessante Ergebnisse bringt auch eine im Februar und März 2020 durchgeführte Umfrage an mehr als 2.000 Personen zutage. Die Statista Global Consumer Survey stellte fest, dass 42 Prozent der Befragten auf die Diente eines Finanzberaters vertrauen, wenn es um Bankgeschäfte geht. Bei Versicherungen sind es 39 Prozent, 27 Prozent informieren sich über Geldanlagen inkl. Aktien und Brokergeschäfte. Knapp unter einem Viertel der Teilnehmer holte sich Tipps über Kredite. Obwohl potentielle Kunden viele Informationen im Internet nachlesen können, suchen sie vermehrt den Kontakt zu einem Experten. Immerhin ist es schwierig, sich mit dem Fachjargon des Finanzwesens zurechtzufinden und in Eigenregie das auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Angebot zu wählen.

Der Finanzberater hat ein umfangreiches Aufgabengebiet

Finanzberater arbeiten entweder auf selbständiger Basis oder sind bei einem Unternehmen angestellt. Wie der Name schon sagt beschäftigen sich die Experten mit allen Themen, die mit dem Finanz- oder Versicherungssektor zu tun haben. Somit ergibt sich ein breit gefächertes Tätigkeitsfeld, hier einige Beispiele:

  • Ein Finanzberater informiert in Finanzierungsfragen: Egal ob es um den Bau eines Eigenheims, den Kauf eines teuren Autos oder einen Kredit für die Ausbildung der Kinder geht
  • Da die Sparzinsen heute auf historisch niedriges Niveau gesunken sind, informieren siech Kunden gerne über alternative Anlagemethoden zum Sparbuch
  • Vorsorgeprodukte für das Alter sind ebenfalls ein Tätigkeitsbereich
  • Generell informiert der Finanzberater seine Privat- und Geschäftskunden in allen wirtschaftlichen Belangen.
  • Sie vermitteln Versicherungs-, Kredit- und Sparverträge

Laut den Finanzexperten von Kreditriese.de macht einen wesentlichen Anteil der Arbeit eines Finanzberaters die Bestandsaufnahme aus. Schließlich muss sich der potentielle Kunde das Versicherungsprodukt, den Kredit oder den Sparplan auch leisten können. Somit wird im ersten Schritt ein Haushaltsbudget erstellt. Dabei analysiert der Experte genau die Einnahmen und Ausgaben. Ist die individuelle wirtschaftliche Situation geklärt, geht es an die eigentliche Beratung. Dabei nimmt der Finanzprofi die Wünsche und Vorstellungen der Kunden auf und sucht nach möglichen Alternativen. Da ein Finanzberater über ein großes Netzwerk verfügt, können besonders gute Konditionen verhandelt werden.

Welche Voraussetzungen ein Finanzberater mitbringen sollte

Freude im Umgang mit Menschen ist eine der Voraussetzungen, die künftige Finanzberater mitbringen sollten. Wichtig ist auch die Fähigkeit, komplexe Inhalte auf verständliche Weise zu erklären. Schließlich wenden sich Kunden an die Experten, weil sie sich selbst in der Finanzwelt nicht zurechtfinden. Da die meisten Finanzberater alleine zu Kunden fahren und die Termine in Eigenregie ausmachen, sind Organisationstalent und Selbständigkeit ebenfalls gefragt. Um langfristig Erfolg zu haben, sind auch ein gepflegtes Erscheinungsbild und Höflichkeit Eigenschaften, die man in diesem Berufsstand mitbringen wollte.

Flexibilität ist ebenfalls ein Gebot der Stunde: Selbständige Finanzberater haben selten fixe Arbeitszeiten, sondern richten sich bei der Terminvergabe nach den Kunden. So kann es vorkommen, dass Kundenbesuche vermehrt am späten Nachmittag oder am Abend anstehen. Es kommt unter Umständen zu Auftragsspitzen wo ein Termin knapp auf den anderen folgt. Wichtig ist auch eine gewisse Affinität zur IT: Datenbanken, das Office Paket und anderer gängige Programme sollten geläufig sein.

Wie man Finanzberater wird

Da es sich bei einem Finanzberater um kein geschütztes Berufsbild handelt, führen mehrere Ausbildungswege zum Ziel. Sind entsprechende Soft Skills wie Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft vorhanden, machen auch Quereinsteiger Karriere. Auch Absolventen einer Lehre zum Bankkaufmann oder Versicherungskaufmann haben noch einer entsprechenden Fortbildung Chancen, in dem Beruf Fuß zu fassen. Studienabsolventen wirtschaftswissenschaftlicher Zweige sind ebenfalls gefragt. Generell haben Finanzberater gute Jobaussichten. Besonders viele Experten werden in der Finanzmetropole Frankfurt am Main gesucht.