Das Fachgebiet der Haartransplantation ist ein Teilgebiet der plastischen Chirurgie. Der Beruf des Haartransplanteurs ist vergleichsweise neu und verlangt besondere chirurgische Kenntnisse. In der Regel arbeiten Haartransplanteure in spezialisierten Kliniken und Zentren.
Was macht ein Haartransplanteur?
Die Haartransplantation ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Haarfollikel aus einem Bereich des Kopfes entnommen und an eine kahle oder lichte Stelle transplantiert werden.
Die Technik der Haartransplantation hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt und ist heute eine etablierte Behandlungsmethode sowohl für erblich bedingten Haarausfall als auch im Rahmen der Rehabilitation von Unfall- und Verbrennungsopfern.
Haartransplanteure müssen zumeist äußerst präzise Arbeiten durchführen, weshalb sie nicht nur medizinische und spezielle chirurgische Kenntnisse benötigen, sondern auch eine sehr gute Feinmotorik.
Regelung der Ausbildung / Ablauf
Haartransplanteure benötigen ein abgeschlossenes Medizinstudium und müssen als Ärzte approbiert sein. Das Medizinstudium dauert normalerweise zwischen sechs und sieben Jahren und wird mit einem Staatsexamen abgeschlossen.
Haartransplanteure haben häufig eine Facharztausbildung im Bereich „plastische und ästhetische Chirurgie“ durchlaufen. Diese Facharztausbildung dauert weiter sechs Jahre, wovon jeweils sechs Monate in der Notfallaufnahme und in der Intensivmedizin abzuleisten sind.
Die vorgenannte Facharztausbildung ist jedoch nicht verpflichtend, um als Haartransplanteur arbeiten zu dürfen. Diese Spezialisierung des medizinischen Fachgebiets ist im Gegensatz zu anderen Tätigkeitsfeldern in der Medizin nicht normiert.
Das bedeutet, dass grundsätzlich jeder Mediziner als Haartransplanteur arbeiten darf. Die Bezeichnung „Haartransplanteur“ ist nicht standesrechtlich geschützt.
Um qualitative Standards zu etablieren, bieten verschiedene Institute deshalb Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen für Haartransplanteure an. Zugelassen zu diesen Weiterbildungen sind Ärzte und manchmal Heilpraktiker.
Die jeweiligen Institute bilden darüber hinaus auch entsprechende Schulungen für andere medizinische Berufe an, da auch Haartransplanteure von einem Team unterstützt werden müssen.v
Inhalte der Weiterbildungsmaßnahmen, die sich an Ärzte richten, sind in der Regel:
- Techniken der Haartransplantation (FUE- und FUT-Methode)
- Geräte- und Materialkunde
- Beurteilungsmethoden
- beratende Gesprächsführung
Ein besonderes Augenmerk liegt während der Schulungen auf praktischen Übungen. Die Kursanbieter begrenzen aufgrund dieser Übungen die Teilnehmerzahl auf Kleingruppen. Die Kosten der Schulung liegen im mittleren bis oberen vierstelligen Euro-Bereich.
Dauer der Ausbildung
Die Schulungsmaßnahmen werden zumeist in Form von Seminaren abgehalten und dauern je nach Kursanbieter drei bis sieben Tage.
Abschluss und Ausblick
Die vollständige Teilnahme an den Schulungskursen schließt mit einem Zertifikat ab. Dieses ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einer anerkannten Facharztausbildung, sondern stellt lediglich den Nachweis darüber dar, dass die betreffende Person an der Weiterbildung teilgenommen hat.
Gleichwohl gibt das Zertifikat darüber einen Nachweis, dass der Teilnehmer Kenntnisse auf dem Gebiet der Haartransplantation erworben hat, was die jeweilige Person von anderen Ärzten, die Haartransplantationen anbieten, abheben kann.
Spezifische Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf dem Fachgebiet der Haartransplantation bestehen nicht. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang, dass Mediziner grundsätzlich zu regelmäßigen Weiterbildungsmaßnahmen verpflichtet sind.
Es bleibt abzuwarten, ob in der Zukunft verbindliche und bundeseinheitliche Standards etabliert werden, nach denen die Ausbildung zum Haartransplanteur erfolgt.
Dachverband der Haarchirurgen in Deutschland ist der VDHC. Der Verband hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Fachgebiet der Haartransplantationen zu fördern und weiter zu beforschen.
Angestrebt wird eine verstärkte internationale Zusammenarbeit mit dem Zweck, innovative und seriöse Verfahren zu entwickeln, durch welche die Patienten von geringeren Risiken und besseren Langzeiterfolgsaussichten bei ihrer Haartransplantation profitieren.