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Für Fachkräfte im Bereich Wirtschaft und Industrie besteht die Möglichkeit, eine Fortbildung zum Industriefachwirt abzulegen. Mit dieser Qualifikation hat man Aussichten auf eine höher dotierte Position, zudem können Industriefachwirte in abwechslungsreichen Arbeitsfeldern beschäftigt werden. Die folgenden Absätze enthalten Information rund um die Fortbildung zum Industriefachwirt. Sie umfassen Hinweise bezüglich Eignung, Lehrgangsinhalt und -abschluss.
Voraussetzungen:
Bei der industriefachwirtschaftlichen Qualifikation wird zwischen dem wirtschaftsbezogenen und dem handlungsspezifischen Zweig unterschieden.
Um als Industriefachwirt eine wirtschaftsbezogene Qualifikation zu erlangen, sollte man eine oder mehrere der folgenden Voraussetzungen erfüllen:
– Der angehende Fachwirt kann eine abgeschlossene Ausbildung (Dauer: 3 Jahre) als Verwaltungsangestellter oder Kaufmann vorweisen und eine entsprechende beglaubigte Bescheinigung vorlegen.
– Anstelle der oben genannten Ausbildung hat der zukünftige Fachwirt eine Lehre in einem anderen Berufsfeld abgeschlossen (Dauer: Mindestens 3 Jahre). Nach der Beendigung war er mindestens ein Jahr lang in diesem Beruf tätig.
– Der Fortbildung ging eine Ausbildung voraus, im Anschluss folgten mindestens 2 beziehungsweise 3 Jahre berufliche Praxis.
Wer die Fortbildung mit einer handlungsspezifischen Qualifikation abschließen möchte, eignet sich unter den folgenden Umständen:
– Der Absolvent hat innerhalb der letzten 5 Jahre eine wirtschaftsbezogene Qualifikation erworben.
– Nach einer 3-jährigen Ausbildung hat er 1 Jahr oder länger in seinem Ausbildungsberuf gearbeitet.
– Alternativ hat er statt 2 beziehungsweise 3 Jahren für zusätzliche 12 Monate berufliche Praxiserfahrungen sammeln können.
Die Eignungen müssen noch vor dem Prüfungstermin belegt werden können. Erst dann darf der angehende Industriefachwirt seine Fortbildung mit der dazugehörigen Prüfung abschließen.
Inhalte:
Für die kostenpflichtige Fortbildung werden insgesamt 13 Monate anberaumt. Wie eingangs erwähnt, differenziert man bei den Qualifikationen zwischen den Schwerpunkten ‚wirtschaftsbezogen‘ und ‚handlungsspezifisch‘.
Bei der wirtschaftsbezogenen Qualifikation kommen die späteren Fachwirte mit Themenbereichen wie Steuerrecht, BWL/VWL, Personalentwicklung, Buchhaltung und Rechnungswesen in Berührung. Sie lernen die Führung eines Betriebs, weshalb auch die Personalentwicklung einen Baustein im Seminar bildet.
Bei der handlungsspezifischen Qualifikation steht die Unternehmensvermarktung im Vordergrund. Neben der Personalführung setzt sich das Seminar aus den Bereichen Kommunikation, Finanzen sowie Produktion und Marketingstrategien zusammen.
Mithilfe des Erlernten sollen die zukünftigen Fachwirte auf ihre Abschlussprüfung vorbereitet werden. Wenn die Prüfung erfolgreich abgelegt wurde, gilt man als anerkannter Industriefachwirt.
Hinweis: Neben einer Fortbildung mit Präsenzzeit gibt es die virtuelle Option. Hier entfällt der Besuch eines Seminars, stattdessen wird der Stoff via Webcam vermittelt. Diese Variante bevorzugen vor allem weniger mobile Absolventen. Bezüglich des Lehrinhaltes unterscheiden sich die beiden Versionen nicht voneinander.
Abschluss:
Die Prüfung wird von der Industrie- und Handelskammer (IHK bzw. HK) abgenommen. Während der Prüfungsphase bearbeitet der Absolvent praxisorientierte Thematiken in Wort und/oder Schrift. Auf diese Weise wird das erworbene Wissen abgefragt. Die Themen richten sich danach, ob der Prüfling eine wirtschaftsbezogene oder eine handlungsspezifische Qualifikation erlangen will.
Bei der wirtschaftsbezogenen Qualifikation wird die Prüfung nur in Schriftform abgelegt. Anders verhält es sich bei der handlungsspezifischen Qualifikation: Neben den schriftlichen Anforderungen beinhaltet die Prüfung einen mündlichen Teil. Er besteht aus einem Gespräch mit dem Prüfer und schließt mit einer veranschaulichenden Darstellung ab.
Die einzelnen Prüfungsanteile dauern jeweils 20 und 10 Minuten an. Das Gespräch mit dem Prüfer nimmt 20 Minuten in Anspruch, während sich die Veranschaulichung von zwei Themen über 10 Minuten erstreckt. In seiner Themenwahl ist der Prüfling frei.
Nach einer erfolgreichen Prüfung darf sich der Absolvent als staatlich anerkannter Industriefachwirt bezeichnen. Damit stehen ihm gut entlohnte Arbeitsplätze in verschiedenen Branchen offen. Auch der Erwerb von weiteren Qualifikationen und eine damit verbundene Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich ist bei Industriefachwirten keine Seltenheit.
Anlaufstellen für angehende Industriefachwirt