Jede Isolation erfüllt einen anderen Zweck – gegen Kälte oder Wärme, Lärm- oder Brandschutz – jede Isolierung bedarf anderer Herangehensweisen und unterschiedlichen Wissens. Dieses wird in der Ausbildung zum Isolierfacharbeit:in vermittelt.
Dieses Know-how hilft dabei Energie zu sparen, Lärm einzudämmen oder Brände zu verhindern und ist damit ein zukunftsträchtiger Beruf.
Die Einsatzorte sind dabei genauso unterschiedlich wie die Zwecke: Isolation wird in Brauereien, Kühlhäusern, Kraftwerken oder auch auf Schiffen benötigt. Ebenso sind die Materialien – je nach Anwendung – verschieden: Styropor oder Bleche oder andere Dämmstoffe.
Für diesen Beruf sollte Mathematik und Physik keine Problemfächer in der Schule gewesen sein, auch Informatik und Chemie sollten zu Interessengebieten für Bewerber:innen gehören, denn diese Kenntnisse werden in diesem Beruf am häufigsten benötigt. Obendrein ist eine gute körperliche Fitness förderlich.
Ausbildung
Die Ausbildung zum Isolierfacharbeiter:in erstreckt sich über zwei Jahre im Dualen System, besteht also zu einem Teil aus schulischer Ausbildung und zu einem zweiten Teil aus praktischer Arbeit.
Die Ausbildung ist vergütet; im ersten Ausbildungsjahr verdienen die Azubis €920 brutto pro Monat und bekommen €300 mehr pro Monat im zweiten Jahr der Ausbildung. Als Einstiegsgehalt werden zwischen €1800 und €2200 Bruttolohn gezahlt.
Der Lohn hängt von der Branche, dem Bundesland und der Tatsache ab, ob das Unternehmen Tarifverträge anbietet oder nicht. Facharbeiter:innen ohne Tarifvertrag verdienen etwa 20% weniger.
Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung im 1. Lehrjahr befasst sich mit den Materialien, mit denen gedämmt oder isoliert werden kann und wie diese verbaut werden. Die Azubis arbeiten auch selbst bereits mit einigen Materialien und machen sich mit ihnen vertraut.
Das bedeutet also das Erstellen und Lesen von Skizzen und Bauplänen aber auch von Gerüsten gehören zum Lehrplan. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Sicherheit von Baustellen, von Gerüsten und Werkzeugen.
Neben diesen Fähigkeiten werden auch Fertigkeiten im Trockenbau vermittelt. Am Ende des ersten Jahres steht dann die Zwischenprüfung an.
Das zweite Lehrjahr sieht dann sehr viele praktische Arbeit vor. Die Lehrlinge lernen das Aufmaß, also das Erstellen einer Zeichnung, die sie dann später praktisch umsetzen. Hinzu kommen Kenntnisse in der Wärmetechnik und dem Schallschutz, die gelehrt werden.
Die Pflege und Wartung von Geräten, Werkzeugen und Materialien sind ebenso Bestandteil des Lehrplans im zweiten Lehrjahr. Am Ende der Ausbildung steht dann die Abschlussprüfung auf dem Programm.
Das Arbeitsumfeld
Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich: sie findet sowohl im Büro als auch auf Baustellen und in Werkstätten statt. Im Büro werden Aufträge entgegengenommen und verwaltet und in der Werkstatt werden diese dann umgesetzt. Auf der Baustelle findet die Endmontage statt.
Der Umgang mit Kunden, sowohl Abnehmer als auch Zulieferer ist sehr wichtig und gutes Kommunikationsvermögen sichert Aufträge und damit auch Erfolg als Unternehmen.
Ausblick nach der Ausbildung
Angesichts steigender Energiepreise und dem zunehmenden Bewusstsein, dass zu lange sehr viel Energie verschwendet wurde, hat der Beruf der/des Isolierfacharbeiters/in eine sehr gute Zukunftsprognose. Altbauten müssen isoliert werden, ebenso Kraftwerke, deren Isolierung eventuell von Grund auf erneuert werden muss.
Aber auch Neubauten müssen nach aktuellen Energieauflagen gebaut werden und auch hierfür ist eine passende Isolation notwendig.
Gleichzeitig ist es für Facharbeiter – egal in welchem Fach sie arbeiten – nötig, sich regelmäßig weiterzubilden. Denn die Materialforschung ermöglicht einen stetigen Fortschritt, sodass mehr und mehr effiziente Materialien und Werkzeuge zum Einsatz kommen.
Die Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung bestehen auch hier. Jede:r Gesell:in kann nach einigen Jahren auch eine Weiterbildung zum Polier machen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich in die Richtung Projektmanagement weiterzubilden. Hier werden dann Inhalte zur Betriebswirtschaftslehre vermittelt.
Daneben besteht auch noch die Möglichkeit eines Studiums, wodurch sich noch weitere Einsatzfelder eröffnen.