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Der Klavier- und Cembalobauer braucht Geschick in der Bearbeitung von Holz und Metall, gutes musikalisches Verständnis und vor allem ein gutes Gehör – denn neben dem Bau und der Reparatur der Instrumente gehört auch das Stimmen derselben zum Berufsbild. Die meist duale Ausbildung findet an der einzigen Schule für Klavierbau in Ludwigsburg bei Stuttgart sowie im ausbildenden Betrieb statt und dauert 3,5 Jahre.
Ausbildung
Das Cembalo gilt als die ältere Version des Klaviers und wird heute nur noch selten gebaut und gespielt. Dementsprechend wenige Auszubildende wählen den Cembalobau als Fachrichtung. Wählen müssen alle Klavier- und Cembalobauer und -bauerinnen schon zu Anfang der Ausbildung. Trotzdem ist die Ausbildung am Anfang noch gleich. In ganz Deutschland gibt es nur eine einzige b Berufsschule für Klavier- und Cembalobau – bei jährlich etwa 30 Azubis reicht das völlig aus. Allerdings lernen in der Schule in Ludwigsburg bei Stuttgart auch andere Musikinstrumentenbau-Azubis. Die Ausbildung findet immer für mehrere Wochen an der Schule und für mehrere Wochen oder Monate im Betrieb abwechselnd statt.
Regelung der Ausbildung / Ablauf
Ausbildende Betriebe für Klavier- und Cembalobauer und -bauerinnen gibt es überall in Deutschland, die Schule für den theoretischen Teil der Ausbildung aber nur in Ludwigsburg. Dementsprechend findet die duale Ausbildung im Wechsel für mehrere Wochen an der Schule und dann wieder für längere Perioden im Betrieb statt. Die theoretischen Fächer befassen sich mit der Technologie und der Arbeitskunde, Inhalte sind die Materialien, aus denen die Instrumente gebaut sind. Die genaue Beschaffenheit und Funktionsweise der Instrumente spielt ebenfalls eine Rolle. Daneben werden auch praktische Tätigkeiten wie das Aufziehen der Saiten von Hand unterrichtet. Die Praxis findet aber eigentlich in den Betrieben statt.
Am Anfang steht die Arbeit mit Holz: Sowohl für das Cembalo als auch beim Klavier ist der Körper aus Holz sehr wichtig. In der Ausbildung werden die verschiedenen Abteilungen der klavierbauenden Betriebe nach und nach durchlaufen. Denn der Holzkörper ist nicht das Einzige, was gebaut wird: Ein Resonanzboden wird eingesetzt, Gussplatten, Saiten und Hämmer, Tasten und mehr brauchen die Instrumente ebenfalls. Am Ende muss das Instrument gestimmt und eingespielt werden – deshalb sind ein gutes Gehör und musikalisches Grundverständnis so wichtig.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer beziehungsweise zur Klavier- und Cembalobauerin dauert 3,5 Jahre. Der Bau eines Klaviers das aus bis zu 12.000 Einzelteilen besteht, braucht bis zu einem Jahr. Theorie und Praxis wechseln sich in den 42 Monaten der Ausbildung immer wieder ab, aber grundsätzlich werden die Inhalte in größeren Blöcken von Theorie oder Praxis vermittelt.
Abschluss und Ausblick
Klavier- und Cembalobauer und -bauerinnen bauen nicht nur die Tasteninstrumente, sondern stimmen und reparieren sie auch. Abhängig vom Unternehmen, in dem man nach der Ausbildung arbeitet, gehört die Pflege und die Restaurierung alter Instrumente genauso zum Berufsbild wie der Kundenkontakt im Verkauf. Die Ausbildung schließt mit der Gesellenprüfung ab. Allerdings wird schon vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres eine Zwischenprüfung abgelegt.
Zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen: Abhängig von den persönlichen Präferenzen kann man nach der Ausbildung eine Weiterbildung zum Industriemeister oder zur Industriemeisterin Holz machen. Unternehmerisches Denken und Handeln ist Teil der Ausbildung, so dass sich Klavier- und Cembalobauer und -bauerinnen durchaus mit einer Werkstatt selbständig machen können oder als freiberufliche Klavierstimmer oder -stimmerinnen tätig sein können. Wer eher an der Theorie interessiert ist, studiert das Fach Musikinstrumentenbau.
Hilfreiche Links und Fachmedien
Der Bund deutscher Klavierbauer e. V. ist der Berufsverband der Klavierbauer und -bauerinnen, die in Deutschland ansässig sind. Weiterbildungsmöglichkeiten, Inhalte der Ausbildung, historische Abrisse und weitere Informationen stellt der BDK zur Verfügung.
Für die Pflege, Reparatur und Instandsetzung der Instrumente sind verschiedene Teile nötig, die hier im Online-Handel bestellt werden können.
Weitere Fragen
Wo wurde das erste Steinway-Klavier gebaut?
1825 wurde das erste Steinweg-Klavier in Seesen im Harz gebaut. Als der Klavierbauer nach New York umsiedelte, wurde aus Steinweg Steinway.
Welche Klaviermarke ist die beste?
Es gibt zahlreiche gute Klaviermarken. Die bekannteste überhaupt ist mit Sicherheit Steinway & Sons, aber auch Bechstein, Bösendorfer, Blüthner und Yamaha stellen gute Geräte her.
Welche Klavierbauer sind gut?
Neben Steinway & Sons gelten Bösendorfer, fazioli und Blüthner als sehr gut.
Wie wird man Klavierbauer?
Der Beruf des Klavierbauers oder der Klavierbauerin ist ein Ausbildungsberuf. Die Ausbildung findet dual an einer Schule für Musikinstrumentenbau und im Betrieb statt und dauert 3,5 Jahre.
Welchen Schulabschluss brauchen Klavierbauer?
Der Realschulabschluss sollte es wenigstens sein, besser sind Fachhochschulreife oder allgemeine Hochschulreife.