Themenreihe „Wie wird man eigentlich“ I: Messebauer

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Messebauer entwickeln und gestalten Messestände mit dem entsprechenden Umfeld, und zwar entweder direkt vor Ort auf Messen und Ausstellungen oder in der Werkstatt, wo die einzelnen Teile vorgefertigt werden. Arbeitgeber sind Messebaufirmen oder Werbeagenturen, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben.

Zu den Aufgaben gehören im Einzelnen die Konzeption, Planung und der Aufbau der Messestände und deren Bestandteile. Messebauer entwickeln die Technik (Beleuchtung, Medien, Anschlüsse für Stromversorgung und Netzwerk) und die grafische Gestaltung mit Elementen wie Pop Up Display, Banner Display etc. Außerdem überwachen sie die Terminplanung für Lieferung, Aufbau, Installation, Nachbesserung sowie dem zügigen Abbau nach Messeende.

Messebauer führen je nach Aufgabengebiet und Stellenbeschreibung die Aufträge eigenständig oder in Absprache mit Fachleuten aus. Sie bedienen Maschinen, teils computergesteuert, und achten auf die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften.

Anforderungen

Je nach den individuell abgestimmten Aufgabengebieten haben Messebauer unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen.

Für die Beratung der Kunden und die Absprachen mit Auftraggebern und Fachfirmen sind sowohl eine hohe Kommunikationsfähigkeit als auch ein gewisses Durchsetzungsvermögen wichtig. Die Entwicklung und Gestaltung der Messebauten setzen kreatives Denken und technische Begabung ebenso voraus wie handwerkliches Geschick. Messebauer sollten in der Lage sein, selbstständig zu arbeiten, Entscheidungen zu treffen und sich dabei an unternehmerischen Zielen zu orientieren. Darüber hinaus sind ein ausgeprägtes Organisationstalent und Improvisationsvermögen wichtig. Vorausgesetzt wird außerdem die Bereitschaft zu Schicht- und Wochenend-Arbeit sowie ein hohes Maß an Reisebereitschaft.

Ausbildungs- und Qualifizierungswege

Eine anerkannte Berufsausbildung als Messebauer gibt es bislang noch nicht. Ein Zugang zu diesem Beruf wird ermöglicht durch eine abgeschlossene Ausbildung im handwerklichen Bereich wie z. B. Tischler. So genannte Lehrgänge zur beruflichen Anpassung können den Start in den Beruf Messebauer vereinfachen. Zu ihnen gehören beispielsweise Qualifizierungen in der Kunststoffbe- und -verarbeitung, Holzbearbeitung mit CNC-/NC-Technik, CAD-Technik Holz, Veranstaltungstechnik.

Ferner werden Infos zu den verschiedenen Messeständen vermittelt wie etwa dem:

  • Inselstand
  • Halb-Inselstand
  • Reihen-Eckstand
  • Durchgangsstand
  • Etagenstand

Quelle: Anker Messestände

Darüber hinaus haben Messebauer diverse Möglichkeiten, sich in ihrem Beruf weiterzuqualifizieren. Gelernte Tischler können an einer entsprechenden Fachschule den Meisterbrief erwerben. Alternative Optionen sind Abschlüsse als Industriemeister in der Fachrichtung Holz oder als Staatlich geprüfter Techniker, Fachbereich Holztechnik.

Studium

Ein eigenständiger Fachbereich „Messebau“ wird von den Universitäten aktuell nicht angeboten. Wer für dieses Berufsbild dennoch einen Hochschulabschluss mit akademischem Titel anstrebt, hat mehrere Möglichkeiten.

Das Unternehmen Heilmaier GmbH Messedesign in München-Neuried bietet in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) eine wissenschaftliche duale Ausbildung zum Messe-, Kongress- und Eventmanagement mit Abschluss Bachelor of Arts (B.A.) innerhalb von drei Jahren an.

Alternativen bieten die Studiengänge Innenarchitektur und Design, die an zahlreichen Hochschulen absolviert werden können.