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Berufsbild: Was macht ein Musiktherapeut?
Musiktherapeuten nutzen verschiedene Formen und Praktiken der Musik, um ihre Patienten zu therapieren. Dabei werden unterschiedliche musiktherapeutische Maßnahmen angewandt, die individuell auf die zu therapierende Einzelperson oder Gruppe angepasst sind.
Um die richtige Therapiemethode für Betroffene zu finden, werden Vorgespräche geführt. Auf deren Grundlage wird anschließend ein personalisierter Therapieplan erstellt. Dieser kann neben dem aktiven Musizieren und der Produktion von Klängen ebenfalls Gesang oder das Hören von Musik beinhalten.
Neben der aktiven Arbeit mit dem Patienten gehören weiterhin Verwaltungsaufgaben zum Berufsbild. Dazu gehören Vor- und Nachbereitung der Sitzungen sowie die Dokumentation von Verläufen und Ergebnissen. Die Zielgruppe dieses Berufes sind psychisch kranke und behinderte Menschen, autistische Kinder oder Jugendliche mit emotionalen Beeinträchtigungen.
Ausbildung: Was und wie lange?
Für eine Ausbildung zum Musiktherapeut reicht nicht nur musikalisches Talent. Ebenso sind pädagogische Fähigkeiten sowie Kontakt- und Kommunikationsbereitschaft gefragt, da eine konstante Interaktion mit den Patienten besteht. Um diesem Beruf nachgehen zu können, gibt es drei Möglichkeiten:
- Ausbildung an einer staatlich anerkannten Fachhochschule
- Studium zum Musiktherapeuten
- Musiktherapeutische Weiterbildungen
Ablauf der Ausbildung
In der Ausbildung an einer Fachhochschule werden in Intensivkursen neben musiktherapeutischer Grundlagen, Wirkungsweisen und Methodiken ebenfalls verschiedene Therapieformen und -techniken gelehrt. In einem weiteren Schritt wird die Arbeit mit Patienten und unterschiedlichen Maßnahmen beleuchtet.
Weiterhin wird die Organisation der Verwaltung und Dokumentation unterrichtet.
Einen ähnlichen Ablauf hat das Studium der Musiktherapie. Das Bachelorstudium beinhaltet zusätzlich Grundlagen der Psychotherapie, Psychologie sowie der Geschichte der Musiktherapie. Anders als bei der Ausbildung beinhaltet das Studium einen praktischen Teil, in dem Studierende das Erlernte anwenden können.
Eine Weiterbildung setzt eine abgeschlossene Ausbildung in einem verwandten Beruf oder eine therapeutische Vorbildung voraus. In Wochenendkursen werden Schritt für Schritt alle wichtigen Grundlagen erlernt.
Dauer der Ausbildung
In der Fachhochschule kann die Ausbildung innerhalb eines Jahres durchlaufen werden. Das Bachelorstudium umfasst sechs bis sieben Semester, ein vertiefender Master kann innerhalb von vier Semestern absolviert werden. Die Dauer einer Weiterbildung variiert je nach Bildungsanbieter und kann bis zu drei Jahren dauern.
Qualifikation
Das Studium wird mit einem Bachelor of Arts abgeschlossen, welcher in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika anerkannt ist. Eine privatrechtliche Ausbildung an einer Fachhochschule wird diesem Berufsabschluss gleichgesetzt. Weiterbildungen werden ebenfalls staatlich anerkannt.
Ausblick: Möglichkeiten nach der Ausbildung
Als Musiktherapeut ist der Einstieg in vielen Branchen möglich. Sei es im Gesundheits-, Sozial- oder Schulwesen, die Einsatzbereiche sind vielfältig. Mit einer musiktherapeutischen Ausbildung findet man zum Beispiel Beschäftigung in:
- Praxen für Musiktherapie
- heilpädagogischen Einrichtungen
- Psychiatrien oder Kinderkliniken
- Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken
- Pflegeheimen, Wohnheimen
- Grundschulen, Förderschulen, Musikschulen
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Nachdem die Erstausbildung zum Musiktherapeuten erfolgreich absolviert ist, steht eine Varietät an Fort- und Weiterbildungen offen. Es gibt die Möglichkeit, verschiedenste Zertifikatskurse zu absolvieren oder sich Zusatzqualifikationen anzueignen.
Von imaginativer Psychotherapie über Musiktherapie auf der Frühgeborenenstation oder Musik-Traumatherapie, es gibt viele Optionen der Spezialisierung.
Weiterführende Links
Für weitere Informationen rund um Musiktherapie und den Beruf des Musiktherapeuten steht Ihnen die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft zur Verfügung. Sollten Sie sich für weitere musiktherapeutische Themen interessieren, bietet Ihnen die Musiktherapeutische Umschau weitere Einblicke in die Forschung und Praxis der Musiktherapie.
