Inhaltsverzeichnis
Berufsbild
Als Synchronsprecher*in verleiht man Charakteren in Hörspielen und Filmsynchronisierungen seine Stimme. Man spricht aber auch Informationstexte und Hintergrundinformationen für Dokumentationen. Der boomende Sektor der Hörbuchproduktion gehört natürlich auch zum Arbeitsfeld. Das Einsatzgebiet ist vielfältig und interessant.
Man sollte verschiedene Stimmlagen und Modulationen beherrschen und flexibel in Sprache und Jargon sein, um unterschiedliche Aufträge annehmen zu können. Die eigene Stimme ist das Kapital – sie zu variieren und abwechslungsreich zu sprechen, ist die Hauptaufgabe eines Synchronsprechers, welche eine Vielzahl von grundlegenden Fertigkeiten erfordert. Man muss akzentfrei sprechen können, Hochdeutsch beherrschen, ein gutes Gehör haben, sich Texte schnell merken können und ein gewisses schauspielerisches Können mitbringen.
Es ist ein anspruchsvolles Berufsbild, welches Flexibilität, Ausdauer und Hartnäckigkeit erfordert, da die Konkurrenz groß ist und man sich erstmal einen Namen in diesem Bereich machen muss, um möglichst oft gebucht zu werden. Diesen Beruf auch als Nebentätigkeit auszuüben, ist durchaus eine Option.
Ausbildung
Ablauf
Um Synchronsprecher*in zu werden, gibt es keinen allgemein vorgeschriebenen Werdegang. Viele Schauspieler*Innen arbeiten zusätzlich oder auch ausschließlich als Synchronsprecher*innen. Verschiedene Institute bieten Kurse an, die man flexibel belegen kann. Hierfür fallen dann Studiengebühren an, die sich meist jedoch in einem überschaubaren Bereich bewegen. Aufwändiger ist natürlich der Werdegang als Schauspieler*in. Hier studiert man zunächst mindestens 3 Jahre Schauspiel.
Dann kann man direkt als Synchronsprecher*in arbeiten oder noch eine Zusatzausbildung absolvieren. Der direktere Weg geht sicherlich über einen speziellen Kurs ohne Schauspielausbildung.
Dauer
Je nachdem, welchen Weg man wählt, dauert die Ausbildung zwischen 1 ½ und 5 oder gar bis zu 8 Jahren. Je nachdem, wie lange man Schauspiel studiert.
Beispiel für einen Kursbesuch
- Halbjahr: Atem- und Artikulationsübungen, Einübung des Einstellens auf
verschiedene Textarten, freies Sprechen vor Publikum, Betonung - Halbjahr: gezielter Einsatz von Stimmfarben, Emotional Acting-Ausbildung,
Voice-over und Hörbuch- und Hörspielproduktionen - Halbjahr: Sprechen von Charakteren, Verfeinerung der Stimmmodulation,
glaubhafte Synchronisation von Filmfiguren
Quelle: https://deutsche-pop.com/de/dubbing-artist
Das Schauspielstudium als Grundlage:
All die Dinge, die man auch in einem speziellen Kurs lernen kann, lernt man selbstverständlich noch vertiefter in einem Schauspielstudium. Gerade hier ist die Konkurrenz um die Studienplätze jedoch sehr groß. Man sollte sich an vielen Schauspielschulen bewerben. Wenn man es geschafft hat, einen Studienplatz zu bekommen, dann wird man hauptsächlich praktisch ausgebildet. Szenenstudium, Monologarbeit, Tanzen und Singen, Kamera- und Theatertraining sowie eine fundierte Sprechausbildung gehören zu den Fächern. Theoretisches Wissen erwirbt man in Theatergeschichte, Dramaturgie, Filmgeschichte, Textanalyse und rechtlichen Belangen.
Abschluss und Ausblick
Nach erfolgreich bestandener Schauspiel- oder Synchronsprecherausbildung kann man als Synchronsprecher*in arbeiten. Dies geschieht in der Regel freiberuflich. Man bewirbt sich bei verschiedenen Agenturen, indem man dort seine Demobänder abgibt. Auf diesen sollte man zeigen, wie interessant und vielfältig man seine Stimme modulieren kann. Verschiedene Gefühlslagen zu beherrschen und sich in Figuren hineinversetzen zu können, ist dabei essentiell.
Die Agenturen vermitteln einen dann je nach verfügbaren Aufträgen an die Tonstudios. Es ist nicht leicht Sprecher*in für große Schauspieler*innen zu werden. Leichter kommt man im Bereich der Werbung, bei Computerspielen oder auch Hörspielen unter.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Wenn man selbst nicht vor dem Mikrofon arbeiten möchte, dann kann man als Synchronregisseur*in arbeiten. Hier geht es darum, Drehbücher zu filmen zu überarbeiten und sie möglichst lippensynchron zu gestalten. Außerdem muss man die Synchronsprecher*innen bei ihrer Arbeit überwachen und dafür sorgen, dass die Aufnahmen richtig gestaltet werden und die passenden Synchronisationen auf Band landen.