Vergolder

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Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Zumindest nicht pures Gold. Vieles wird vergoldet und dafür sind die sogenannten Vergolder zuständig. Der Beruf ist ein anerkannter, wenn auch eher seltener, Ausbildungsberuf, der viele interessante Themenbereiche miteinander verknüpft.

Das Berufsbild

Die Hauptaufgabe eines Vergolders ist das Vergolden oder Metallisieren mit anderen Edelmetallen von verschiedensten Kunst- und Alltagsgegenständen. So fallen Spiegel- oder Bilderrahmen genauso in den Aufgabenbereich, wie Altäre, Skulpturen und Stuckornamente und Inschriften. Oftmals können diese Arbeiten nicht in der eigenen Werkstatt erfüllt werden, weswegen das Arbeitsumfeld, je nach Auftraggeber, sehr vielfältig sein kann. So arbeitet man beispielsweise auch in Werkstätten von Museen, oder auch auf Baustellen im Bereich der Denkmalpflege. Nicht nur der Überzug mit Edelmetall ist in diesem Berufsfeld wichtig, sondern auch die genaue Bestimmung des jeweiligen Untergundmaterials und gegebenenfalls die Erstellung von Imitationsmalereien. Vorteilhaft sind also nicht nur handwerkliches, sondern auch künstlerisches Geschick, sowie ein Interesse an Kunstgeschichte und historischen, oder religiösen Gegenständen und deren Erhaltung und eine gewisse körperliche Fitness. Der Beruf des Vergolders ist eine sehr präzise und filigrane, trotzdem körperlich mitunter sehr anstrengende Arbeit, da auch oft in geduckter Haltung oder Überkopf gearbeitet wird.

Ausbildung

Die Ausbildung wird im üblichen dualen System durchgeführt. Hierbei gibt es den praktischen und den theoretischen Ausbildungsteil. Die Betriebe und Werkstätten der Vergolder lehren hierbei die Auszubildenden in der praktischen Arbeit. Dazu zählt nicht nur der Überzug mit verschiedenen Edelmetallen, die sogenannte Verziertechnik, sondern auch die Erstellung von Skizzen und Herstellung des Materials. In der Berufsschule werden ein bis zweimal wöchentlich sowohl die kunsthistorischen Hintergründe, als auch die Grundlagen von Wirtschaft und Sozialkunde vermittelt. Zugangsvoraussetzung ist neben den praktischen Fähigkeiten ein Schulabschluss von mindestens der Mittleren Reife.

Die Dauer der Ausbildung zum Vergolder beträgt insgesamt drei Jahre und wird mit einer Prüfung sowohl in der Praxis als auch Theorie beschlossen. Die praktische Prüfung besteht aus der Anfertigung einer Vergoldung, wobei die Verziertechnik sowie die vorherige Planung im Vordergrund stehen. In der Theorie werden grundlegende Inhalte von Technologie und Arbeitsplanung abgefragt.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung stehen dem Vergolder verschiedene Berufswege offen. Von er Arbeit als Geselle im Betrieb bis hin zum Studium der Restauration gibt es diverse Möglichkeiten. Man kann sich direkt weiter zum Meister oder Techniker ausbilden lassen. Da die Meisterprüfung inhaltlich sehr anspruchsvoll ist, empfiehlt es sich, an der angebotenen Vorbereitungskursen teilzunehmen. Diese beanspruchen in Vollzeit zwei, in Teilzeit vier Jahre und müssen selbst finanziert werden. Als Meister ist man anschließend Hauptverantwortlicher in einem Vergolderbetrieb und hat den Grundstein für die Eröffnung der eigenen Werkstatt gelegt.

Wer sich zum Techniker weiterbilden lässt, muss ebenfalls in zwei beziehungsweise vier Jahren an den Weiterbildungskursen der staatlichen Fachschulen teilnehmen, welche hier allerdings kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Zudem wird hier ein Jahr Berufserfahrung vorausgesetzt. Techniker überwachen den gesamten Restaurationsprozess und sind oftmals im Bereich der Architektur und Denkmalpflege beschäftigt.

Wer in der Theorie noch mehr Erfahrung und Hintergrundwissen erarbeiten will, dem steht der Weg des Studiums in Restauration respektive Konservation oder wahlweise auch Kunstgeschichte offen. Mit dem Studium einher geht immer auch die Möglichkeit der akademischen Arbeit einher, wobei die Selbstständigkeit mit eigenem Betrieb wohl der Karrierehöhepunkt eines praktisch arbeitenden Vergolders ist.

Zusätzliche Informationen

Zusätzliche Informationen zum Thema finden sich im Internet beispielsweise auf

https://www.azubi.de/beruf/ausbildung-vergolder

oder auch auf der berufsneu Website der Bundesagentur für Arbeit unter

https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/bkb/4640.pdf