Vermessungstechniker

Vermessungstechniker bei der Arbeit
Mattes, Vermessungstechniker mit Gerät, CC BY-SA 3.0

Vermessungstechniker erstellen Pläne und übertragen Planungsdaten auf Baustellen. Sie arbeiten mit verschiedenen Messinstrumenten wie dem Tachymeter, dem Prismenstab oder speziellen Drohnen.

Berufsbild

Die Tätigkeit des Vermessers ist sehr vielseitig. Er arbeitet oft jeden Tag an einen anderen Arbeitsplatz: Die Vermessung von Liegenschaften, das Einmessen neuer Gebäude auf Baustellen, aber auch die Vermessung von Staumauern oder Bäumen in Abflug- oder Landeschneisen können zu seinem Aufgabenbereich gehören.

Die Kontrolle bestehender Bauwerke wie eine Deformationsmessung an einer Staumauer erfolgt durch einen Vermessungstechniker. Dazu vermessen sie genau festgelegte Punkte und bestimmen später über Winkelfunktionen die Abstände. Sind die Veränderungen – im Vergleich mit früheren Messungen – im Toleranzbereich, ist die Mauer sicher.

Wichtige Voraussetzungen für die Ausbildung als Vermessungstechniker sind ein guter Orientierungssinn und gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Notwendig ist auch mathematisches Verständnis insbesondere für Geometrie, Gleichungen und Formeln.

Spaß an anspruchsvollen Computerprogrammen, Zeichenkenntnisse und Interesse für neue Techniken zeichnen einen guten Vermessungstechniker aus. Zudem ist sehr sorgfältiges Arbeiten, Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein gefragt.

Vermesser dürfen keine Scheu vor dem Außendienst haben. Sie sind sehr viel unterwegs, ein Führerschein ist notwendig. Sie dürfen keine Angst vor Wind und Wetter, Kälte oder Hitze haben.

Häufig ist Vermessungstechnik körperlich anstrengende Arbeit. Die Suche nach Grenzsteinen beispielsweise kann strapaziöse Grabungsarbeit bedeuten.

Die Vor- und Nachbereitung der Vermessungstechnik erfolgt im Büro. Aus der aufgenommenen Punktwolke und den Messdaten entsteht so ein digitaler Geländeplan.

Die Ausbildung

Ablauf

Die Ausbildungsinhalte: Messinstrumente beherrschen, Geodaten erfassen und bearbeiten, vermessungstechnische Methoden erlernen und Zeichnen am Computer.

Die Ausbildung erfolgt überwiegend praktisch im Betrieb. Pro Ausbildungsjahr verbringt der Auszubildende elf Wochen in der Berufsschule. Hier werden die Grundlagen der Vermessungstechnik (Tachymeter, Prismenstab, weitere Vermessungsmethoden) erlernt und praktisch umgesetzt. Dazu kommen drei überbetriebliche Ausbildungen.

Zu Beginn der Ausbildung arbeiten die Auszubildenden viel mit Messtechnikern zusammen. Später übernehmen sie zunehmend eigenständig Aufgaben.

Auszubildende lernen insbesondere die Arbeit mit dem Tachymeter. Dieses Instrument kann fotografieren, filmen, Winkel und Strecken messen sowie 3-D Aufnahmen machen.

Zuerst vermessen Auszubildende übungsweise Gebäude wie eine Hausfassade. Zentimetergenau erfolgt die Einmessung von Fensternischen, Balkonen und Mauern. Das Tachymeter ist mit einem Laser ausgestattet, damit kann es bestimmte Punkte auf der Hausfassade exakt anvisieren. Reflektorloses oder berührungsloses Messen heißt das im Fachjargon.

Am Ende der Messung steht immer die Kontrolle – insbesondere an Straßenbaustellen. Das Gerät kann durch Vibration des Straßenverkehrs beeinflusst werden oder bei Hitze in den weichen Asphalt einsinken. Von Beginn an lernen Auszubildende die Notwendigkeit von sorgfältigem Arbeiten.

Im Büro lernen sie den Umgang mit entsprechenden Computerprogrammen. Ein neues – im Bau befindliches – Gebäude wird z. B. mit einem Laser-Scan höhenmäßig eingemessen. Liegen die Umrisse vor, wird ein 3-D-Modell genau in den elektronischen Stadtplan integriert. So sieht man, wie das Gebäude zum Schluss aussehen wird.

Dauer

Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Mindestens der Realabschluss wird gefordert, dazu gute Noten in Mathematik und Physik.

Ausblick

Karrieremöglichkeiten sind insbesondere Spezialisierung, die Fortbildung zum staatlich geprüften Bautechniker oder die Ausbildung als Sprungbrett für ein Studium.

Viele Vermessungstechniker holen das Fachabitur nach der Ausbildung und nehmen dann an der Fachhochschule ein Studium auf.

Häufige Fragen

Wo arbeiten Vermessungstechniker?

Arbeitgeber sind Ingenieurbüros oder Vermessungsämter auf Landesebene oder in Kommunen.

Wie sind die Arbeitszeiten?

Vermessungstechniker müssen häufig im Sommer Überstunden machen, um die langen Tageszeiten optimal auszunutzen. Im Winter können sie die Überstunden abbauen.